Oremus Tokaj Aszu 5 Puttonyos 2001

Einmal mehr ein Beweis, dass für Tokajier Weine mit natürlicher Restsüsse eine längere Reife im Keller von Vorteil sind oder, dass diese Weine unbedingt länger im Voraus (Stunden bis Tage) karaffiert werden sollten, um das optimale Genussergebnis zu erzielen. Eine Tatsache, welche ich übrigens auch bei den Sauternes Weinen festgestellt habe, wenn diese jünger als 15-20 Jahre sind.

5putWir bewerten den Tokaj Aszu 5 Puttonyos 2001 von Oremus.
Klare, im Licht glänzende, bernsteingoldene Farbe.
Schöne Frische, Honig, etwas Rauch, Bienen-wachs, getrocknete Aprikosen, florale Einflüsse wie Lindenblüten. Am Gaumen eine schöne Säure, welche die natürliche Restsüsse gut einbindet und die Frucht in den Vorder-grund bringt. Ah…. Das macht Spass, ich will den nächsten Schluck! Die Botritys war im Jahr 2001 im ganzen Anbaugebiet praktisch nicht vorhanden. Dementsprechend sind die 2001er etwas anders als z.B. die 2000er. Eher auf der Frucht und Frische denn auf der Restsüsse und Öligkeit. Beide Arten von Weintyp machen Spass. Langer Abgang auf der Frucht (Aprikosen), gut unterstützt durch die recht lebhafte Säure. 17.5/20

Nachtrag
Es sind noch ca. 20% Inhalt in der Flasche verblieben. Nach über 1,5 Monaten probiere ich den Rest aus dieser Flasche. Schöne Frische, kein Anzeichen von Alterungstönen oder Müdigkeit oder Überreife. Im Gegenteil, der Wein hat sich vorteilhaft entwickelt. Die fruchtigen (getrocknete Aprikosen) und floralen Aromen (Lindenblüten) kommen viel besser zur Geltung. Nach wie vor eine rauchige Note und schöne mineralische Anklänge prägen das Bouquet. Am Gaumen eine saftige Säure, welche von der Frucht schön gestützt wird. Fast scheint es, als sich die natürliche Restsüsse (welche beim erstmaligen Öffnen der Flasche vor über 1,5 Monaten viel stärker wahrnehmbar war) sich in Frucht umgewandelt hätte…. Der Abgang ist lang und anhaltend, sehr fruchtig (nun kommt es mir nicht mehr wie getrocknete Aprikosen, sondern wie ein frisch gekochtes Aprikosenkompott vor). Das ist saftig und die Frucht wird von der recht lebhaften Säure wunderschön ergänzt. Die am Anfang der Verkostungsnotizen erwähnten Eindrücke von Bienenwachs sind nach wie vor vorhanden, aber nunmehr schwach im Hintergrund. 17.5/20.

Einmal mehr ein Beweis, dass für Tokajer Weine mit natürlicher Restsüsse eine längere Reife im Keller von Vorteil ist oder, das diese Weine unbedingt länger im Voraus (Stunden bis Tage) karaffiert werden sollten, um das optimale Genussergebnis zu erzielen. Eine Tatsache, welche ich übrigens auch bei den Sauternes Weinen festgestellt habe, wenn diese jünger als 15-20 Jahre oder von einem grossen Jahrgang (2001, 2003, 2007, usw.) sind.

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