Nichts für Finessetrinker: Château Troplong Mondot

Das Château Troplong Mondot ist mit 33 Hektaren an einem Stück eines der grössten und vor allem eines der führenden Weingüter in Saint Emilion. Es liegt auf den Hügeln oberhalb der Stadt, etwas südöstlich des historischen Ortes auf einem Kalksteinsockel, der von einer Lehmschicht bedeckt ist.

Die Lage besitzt nicht nur eine vorteilhafte Ausrichtung nach Süden, sondern auch eine gute natürliche Drainage. Die hier angebauten Reben bestehen zu etwa 90% aus der Rebsorte Merlot und aus je etwa 5% Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon. Seit 2006 gehört das Weingut in der Hierarchie der Rotweine zur zweithöchsten Stufe, der Premier Cru Classe B an. Besitzer des Rebgutes sind seit 1980 Christine Valette und ihr Mann Xavier Parente. Ende März 2014 verstarb die Grande Dame Bordeauxs im Alter von erst 57 Jahren an Krebs. Weitergeführt wird es von Xavier Parente und als Berater und Önologe von Michel Rolland.
Im Rebberg wird möglichst auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet und nur minimal gedüngt. Der Ertrag wird mittels einer grünen Lese streng beschränkt. Die Lese der über 35 jährigen Reben erfolgt sehr spät und von Hand. Das Traubengut wird aussortiert und vollständig entrappt. Die Mazeration dauert bis zu einer Woche. Die Maischegärung erfolgt in kleinen Edelstahltanks und dauert bis zu sechs Wochen. Gepresst wird sanft und schonend mit wenig Pressdruck. Ausgebaut wird der Wein je nach Jahrgang zwischen 12 und 24 Monaten in 1/4 neuen und 3/4 gebrauchten Barriquefässern. Schwächere Partien werden als Zweitwein mit dem Namen“ Mondot“ abgefüllt.

Chateau Troplong Mondot 2001Château Troplong Mondot 2001 Saint Emilion
Traubensorten 80% Merlot, 10 % Cabernet Franc und 10% Cabernet Sauvignon. Der Wein steht wie eine Eins im Glas, tiefrot, dunkel und keine Spur von Altersmüdigkeit. Im Gegenteil, ich musste ihn dekantieren, einerseits wegen des starken Depots und anderseits, damit er mehr Luft bekam. Beim ersten schnüffeln kam nämlich ein richtiger Maggiton zum Vorschein. Alles war verschlossen und dicht. Das änderte sich dann aber schlagartig. In der Nase berauschend fett, körperreich und kompakt, wunderbare Fruchtnoten nach Pflaumen, etwas Cassis, etwas Graphit und Erdtöne. Ein massives Tanninrückgrat, eine reife, mürbe aber auch schlanke Frucht, eine salzige Mineralität und ein gutes Säurespiel dann im Gaumen. Im langen Abgang gut ausbalanciert und mit einem Potential von noch vielen Jahren versehen. Unbedingt noch warten. 18/20.

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