Jeder ist sich einig: Der unermüdliche Silvio Denz arbeitet grossartig und verwöhnt Jahr für Jahr eine immer breitere Fangemeinschaft. Wir können uns also nur darüber freuen, dass er letztlich das Chateau Lafaurie-Peyraguey übernommen hat. Hier geht es allerdings um die Kultcuvée des Chateaus Faugères.
2011 ist definitiv nicht 2010 und auch nicht 2009. Die Weinliebhaber, welche Wein ausschliesslich aufgrund von Parker kaufen, sollten lieber die Finger vom Péby-Faugères 2011 weg lassen. Denn im Jahrgang 2011 haben die Eleganz und die Finesse die Kraft und die Opulenz verdrängt.
Reinsortiger Merlot. Schwarze, undurchdringliche Farbe. Subtile, aber auch dichte Nase, welche sich im Verlauf der nächsten 15 Jahre entwickeln wird. Tinte, Graphit, allerlei schwarze Beeren, feines Holztoasting, ein Touch Espresso und leichte Röstaromen im Hintergrund gestalten diese animierende, aber noch verhaltene Nase. Wie bereits angedeutet, ist nichts vom demonstrativen Format beider vorherigen Jahrgänge zu erkennen. Oder vielleicht schon, einfach nicht auf dem gleichen Grad der Richterskala. Straffer, druckvoller Gaumen mit viel Stoff, einer guten, stützende Säure, welche die Frische liefert, und einem sinnlichen Schmelz. Aber wieder nichts Überschwängliches, wir sind da im Register der Eleganz und des Raffinements. Also Hedonismus pur.
18/20.
In der Schweiz ist dieser Wein u.a. bei Mövenpick für CHF 99.- und Wermuth, les Grands Vins, für CHF 85.- erhältlich.