Ein Juwel in Pommard: Die Domaine Moissenet-Bonnard

Gibt es bessere Domaines, seien sie im Burgund, im Piemont, an der Loire, in Douro oder wo auch immer, als diejenigen, die die Weinliebhaber gerne zum Besuch empfangen und zugleich Flaschen zu verkaufen haben? Und das bei einer grossartigen Qualität? Genau in dieser Liga bewegt sich Moissenet-Bonnard (Link) aus Pommard. In Deutschland importiert Kierdorf-Wein die Weine der Domaine. Ganz klar nicht per Zufall. 

Pommard und sein Image

Ein gemischtes Portfolio mit attraktiven Appellationen

Pommard ist nicht länger Pommard. Und eine in Pommard angesiedelte Domaine produziert genauso viele Weine in der Gemeinde wie eine aus Vosne-Romanée oder Chevannes. Arnoux-Lachaux produziert 16 Weine, wobei nur sechs aus Vosne stammen. David Duband produziert 21 Weine, wobei nur vier aus der Côte de Nuits und den Hautes-Côtes de Nuits stammen. Die Domaine Moissenet-Bonnard produziert Weine in vier Gemeinden, Pommard, Meursault, Beaune und Auxey-Duresses mit sechs respektive einem, zwei und drei Erzeugnissen gemäss der Website des Familienbetriebs (Link), wobei der Nuits-Saint-Georges und der Puligny-Montrachet nicht mitgezählt wurden. Bemerkenswert während des Besuchs von Vinifera-Mundi war die Sinnlichkeit der verschiedenen Weine. Vom leckeren Aligoté Cuvée Grand-Mère Aline 2023 bis zum imponierenden und geschliffenen Pommard 1er Cru Les Epenots wusste jedes Erzeugnis in seinem Stil und mit seiner Identität zu überzeugen. Wir haben 15 Weine verkostet, und obwohl einige von uns hofften, ein paar Flaschen kaufen zu können, müssen wir zugeben, dass wir genauso gut eine an dere Appellation hätten wählen können.

Moissenet-Bonnard, eine Reise wert

Die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung Les Grands Jours de Bourgogne zielt darauf, den Journalisten und Handelsvertretern neben den seit Längstem etablierten Tenören des Burgunds auch bisher verkannte Domaines ins Rampenlicht zu bringen. Die Domaine Moissenet-Bonnard mit 6.38 Hektaren Rebfläche, deren Erzeugnisse Vinifera-Mundi nun seit einigen Jahren kennt, entspricht genau dieser Kategorie von Weingütern, die die Aufmerksamkeit der anspruchsvollsten Burgunder-Liebhaber verdienen. Schliesslich ist es genau so, wie es La Revue du Vin de France vor 20 Jahren schrieb: «Die Amerikaner überlassen uns diese Weine, nutzen wir das!» Auch wenn sich die Amerikaner in der Zwischenzeit haben begeistern lassen.

Die Weine

Puligny-Montrachet 1er Cru Hameau de Blagny 2023

Verführerische, üppige, aber auch elegante, harmonische und frische, komplexe und reintönige Nase mit vielen Kalknoten, Feuerstein, weissen Blumen, Haselnüssen, etwas Marzipan, Vanille vom Holz und etwas Würze. Das macht Spass und wirkt spannend, man möchte genug Flaschen davon im Keller haben. Vollmundiger, frischer, wiederum reintöniger Gaumen mit einer guten Tiefe, durchaus harmonisch und vielversprechend. Geschmeidig und geschmackvoll, die feinen Aromen von Minze und Gewürzen, Zitrusfrucht und weissen Blumen wissen zu überzeugen. Lässt schliesslich doch seine eigene Identität zur Geltung kommen. Nicht so verschlossen wie der Meursault, dafür mit einem höheren Potenzial. 17.5+/20 (91+/100).
In Deutschland kostet der Jahrgang 2022 dieses Weins € 106.90 bei Kierdorf-Wein. Der Jahrgang 2023 kostet € 167.94 bei Bovino. In der Schweiz kostet der Jahrgang 2021 CHF 69.18 bei Pierre Wyss.

Beaune (Villages) Montée Rouge 2023

Ein sehr schöner, verführerischer, geschliffener, eleganter und tiefer, frischer und reintöniger, voll auf die Frucht fokussierter Wein, der sehr viel Genuss bietet. Emmanuelle-Sophie fügt an, dass die Trauben der Lage meistens die frischsten sind, was sich hier gut merken lässt. Die Mineralität ist auch sehr schön präsent, während die Frucht sowohl rot als auch schwarz ist und von Pfeffer begleitet wird. Feiner, köstlicher Gaumen mit einer guten Dichte, viel zartem und samtigem Stoff, viel Frische, viel Geschmack und einem vielversprechenden Potenzial. Im Keller reifen lassen und für die ideale Trinkreife in etwa acht Jahren anfangen zu geniessen. 17.5/20 (91/100).
In Deutschland sind verschiedene Jahrgänge um die € 23.- bei Kierdorf-Wein erhältlich.

Pommard (Villages) Les Tavannes 2022

Eine bestimmt überraschend rassige, elegante, aber auch kräftige, harmonische und reintönige, frische Nase mit einer guten Komplexität und feinen Düften nach roten und schwarzen Beeren, würzigen und erdigen Komponenten; ein durchaus ansprechendes Versprechen für die nächsten Jahre, wobei dieses Bouquet bereits heute viel Spass bereitet. Vollmundiger, stoffiger, aber auch wiederum eleganter und sogar rassiger Gaumen mit einem verführerischen Touch, die Frucht der Nase ist wiederzuerkennen, wobei sie von mineralischen Noten begleitet wird, und der Abgang hält an. Ein Séducteur im Werden. 17.5-17.75/20 (91-92/100).
In Deutschland sind die Jahrgänge 2018 sowie 2020 bis 2022 bei Kierdorf-Wein erhältlich. Die Flasche kostet zwischen € 39.90 und € 49.90.

Pommard 1er Cru Les Epenots 2022

Zweifellos ein Meisterwerk mit einer herrlichen Nase! Dass er noch sehr introvertiert ist, ändert nichts am Ergebnis, wir haben es hier mit einer beeindruckenden Flasche zu tun. Raffiniert, rassig, tiefgründig, reintönig und präzis, bietet die Nase sehr frische und komplexe Düfte nach schwarzen Früchten, Lakritze, Veilchen, Pfingstrosen, Kräutern, mineralischen Komponenten und bestimmt einer Myriade weiterer Elemente, die sich im Verlauf der nächsten 15 Jahre entwickeln werden. Das heisst, bis sich dieses Erzeugnis seinem besten Trinkfenster annähert. Vollmundiger, konzentrierter, rassiger, frischer Gaumen mit köstlichen Aromen, darunter saftigen Kirschen und Brombeeren, breite und üppige, ästhetische Struktur, seidige, ausgefeilte Tannine, rundum druckvoll und elegant. Sehr lang anhaltender Abgang. 18.25+/20 (94+/100).
In Deutschland sind die Jahrgänge 2011, 2013 sowie 2018 bis 2021 bei Kierdorf-Wein erhältlich. Die Flasche kostet zwischen € 58.91 und € 74.90. Bei Bovino kosten die Jahrgänge 2021 und 2022 € 119.94. In der Schweiz sind die Jahrgänge 2016 und 2019 bei Pierre Wyss erhältlich. Die Flasche kostet CHF 63.78 bzw. CHF 62.70.



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