Charles Smith, Chateau Smith & Velvet Devil Merlot 2011

Es gibt Weine, welche man trinkt, weil man sich einbildet, etwas davon zu verstehen. Ob man aber jeden Tag einen Harlan oder einen Le Pin trinken kann, ist eine andere Geschichte. An dieser Stelle möchten wir keine Polemik lostreten. Denn es geht um zwei lovely Wines für den Alltag und vielleicht um mehr, wenn man psychisch gesund bleibt.

Zwei Weine des dynamischen Winzers Charles Smith mit dessen „verrückten“ Etiketten. Seine Weingärten befinden sich im Walla Walla Valley und in der Wahluke Slope Gegend. Verrückt (im positiven Sinn) ist vielleicht auch, dass der Winzer, welcher wie die Leitfigur einer hard rock Band aussieht, durchaus in der Lage ist, Weine zu erzeugen, welche die höchsten Bewertungen bei Parker holen (99 oder 100/100), wobei andere einfach Spass, sehr viel Spass bereiten.

smithVelvet Devil Merlot 2011
Wein muss nicht kompliziert sein! Genau diese Anforderung erfüllt der einfache Merlot von Charles Smith. Warum er Devil heisst ist eine Frage, mit welcher wir uns aber nicht beschäftigen möchten. Schön fruchtiges Bouquet, welches die Rebsorte sofort verrät. Schwarze Beeren, etwas dunkler Tabak, etwas schwarzer Pfeffer, ein Hauch Zedernholz, eigentlich nichts Komplexes. Das ist aber kein Ziel dieses Weins. Der Gaumen zeigt sich samtig/geschmeidig, schön eingebunden, ohne Ecken und Kanten, aber auch ohne negative Überraschung. Perfekt für entspannte Abende vor dem Fernsehapparat. 16/20.

Chateau Smith CS 2011
Tolle, harmonische und frische Nase, mittlere Komplexität mit Pflaumenkompott, eingemachte Kirschen, Holzwürze im Hintergrund, Röstaromen, ein Hauch grüner Pfeffer und vor allem einer nicht unmittelbaren, dafür schönen Mineralität. Diese bringt dem Wein sogar eine herrliche Frische, ohne welche dieses Erzeugnis bestimmt plump wirken würde. Der Gaumen bietet sehr viel Schmelz und Geschmack, ist generös, ja sogar fast an der Grenze der Überschwänglichkeit. Die Säure bringt viel Harmonie ins Ganze und bindet sich mit den seidigen Tanninen perfekt. Seriöse Struktur, welche den Konsumenten dazu führt, sich keine Frage über den Abgang zu stellen. Eigentlich deutlich mehr hedonistisch als technisch. 17/20.

Die Weine sind u.a. bei Ullrich erhältlich.

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