Penfolds Bin 8 2012

Die Fähigkeit eines Weinguts, sich qualitativ immer wieder zu übertreffen und somit ausgezeichnete Weine zu produzieren, kann am besten mit Einsteigererzeugnissen geprüft werden. So zum Beispiel Penfolds mit dem Bin 8.

Penfolds2012Dieser wurde zum ersten Mal 2003 abgefüllt. Die Absicht bleibt, einen Wein zu produzieren, welcher Syrah und Cabernet Sauvignon verbindet, wobei sich das Ergebnis in der Linie des grossen Bin 389 positioniert. Die Weinliebhaber wissen, dass der Bin 389 der Grange der armen Leute ist. Mit dem Bin 8 wollte das Team rund um Peter Gago einen rasch zugänglichen, bekömmlichen und samtigen Wein im klassischen Penfolds-Stil abfüllen. So darf der Bin 8 2012 als grosser Erfolg wahrgenommen werden.
Die Assemblage aus 57% Cabernet Sauvignon und 43% Syrah, welche ein Jahr lang in französischem und amerikanischem Eichenholz (darunter 13% neues Holz) ausgebaut wurde, dürfte nicht nur den preisbewussten Konsumenten gefallen. Penfolds macht darauf aufmerksam, dass der Wein 8 heisst, weil er als gemeinsamen Nenner in Fässern ausgebaut wird, welche für die Bin 128, Bin 28 und Bin 389 verwendet wurden.

bin82012Der Bin 8 2012 offenbart sich zunächst mit einem grossartigen, überraschenden Bouquet mit feinen Düften schwarzer, eingekochter Johannisbeeren, Maulbeeren, Waldbeeren, aber auch dunkler Schokolade und schwarzer und roter Würze. Später lassen sich Noten schwarzer Tapenade aus der Provence erahnen. Diese Nase wirkt geschmeidig, harmonisch, ausgefeilt und generös, doch aber auch in einem klassischen europäischen Stil, d.h. weder verschwenderisch noch überschwänglich. Im Verlauf der Woche, in welcher der Bin 8 verkostet wurdebleibt die Nase extrem stabil und kohärent. Der Wein verliert nicht an Kraft und die 14.5% Alkohol dominieren nie. Etwas kühler, d.h. bei ca. 16° erweist sich diese Nase als unwiderstehlich. Aromen pürierter, roter Beeren kommen mehr zum Vordergrund. Zum Preis, welcher der Bin kostet (CHF 29.80 bei Rutishauser Barossa) entwickelt sich das Gefühl, dass sich dieser Wein als sicherer Wert für den genussvollen Konsum entwickeln dürfte. Was der Gaumen auch bestätigt. Dieser bietet einen köstlichen, ausgewogenen, fülligen Saft mit generöser Frucht, ausgereiften, fleischigen Pflaumen, wiederum etwas schwarzen Oliven, aber auch der haargenau nötigen Syrah-Würze. Schmelz und perfekt eingebundenes Holz, vibrierende Säure, welche die Frische liefert, diskret vielschichtiges Mundgefühl, feine Tannine und ein anständig langer Abgang sind einige der weiteren Charakteristiken dieses gelungenen Erzeugnisses. 17.5/20.

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