Als Symbol für Spitzenwein aus Umbrien hat Lungarotti (Link) zur Weingeschichte Italiens beigetragen. Es war Giorgio Lungarotti, der nach dem Zweiten Weltkrieg den Familienbetrieb in Torgiano – einem Dorf zwischen Perugia und Assisi – in ein florierendes Weingut verwandelte. Diese Geschichte lebt bis heute weiter – getragen vom Engagement, der Leidenschaft und dem Fachwissen dreier Generationen der Familie Lungarotti. Mit Innovationsgeist und tiefem Respekt vor der Tradition bewahren sie den unverwechselbaren Charakter ihrer Weinikonen und setzen konsequent auf eine zunehmend nachhaltige Produktion.
Seit über zehn Jahren wird Lungarotti vom Wine Spectator als eines der besten Weingüter ausgewählt, die am OperaWine-Event (Link) teilnehmen dürfen – ein greifbares Beispiel dafür, dass die Aufwertung einer Region nicht nur in der Herstellung hochwertiger Weine besteht, sondern auch in der Fähigkeit, einen nachhaltigen Kreislauf rund um den Wein zu schaffen. Dieser basiert auf außergewöhnlicher Gastfreundschaft, dem Erhalt und der Aufwertung des historischen und kulturellen Erbes, dem Schutz der Biodiversität sowie authentischen Naturerlebnissen.
Die Ursprünge
Lungarotti ist seit 1962 ein Synonym für umbrischen Wein, doch seine Geschichte reicht weit darüber hinaus zurück. Die Familie ließ sich Ende des 18. Jahrhunderts im mittleren Tibertal nieder und pflegte von Anfang an eine tiefe Verbundenheit mit dem Land – mit der Produktion von Wein, Olivenöl und anderen landwirtschaftlichen Spitzenprodukten. 1962 begann mit der Einführung von Rubesco und Torre di Giano – Weinen, die 1968 dem Anbaugebiet eine der ersten DOC-Auszeichnungen Italiens einbrachten (Rosso und Bianco di Torgiano) – der zweite Abschnitt seiner Geschichte. Möglich wurde dies durch die Vision von Giorgio Lungarotti, einem Unternehmer mit Tatkraft und Weitblick, der begann, das Weingut sowohl auf nationalen als auch auf internationalen Märkten zu etablieren. Die Ernte von 1964 kennzeichnet den ersten Jahrgang des Rubesco Riserva Vigna Monticchio (Torgiano Rosso Riserva), der als einer der besten Rotweine Italiens gilt.
Mit dem Generationswechsel nach dem Tod von Giorgio im Jahr 1999 begann der dritte Zyklus: die Neubepflanzung der Weinberge, die Modernisierung der Kellerei, die Einführung nachhaltiger Verfahren, die bereits seit den 1990er Jahren angewendet werden, sowie die Investition in ein Weingut in Montefalco mit dem Ziel, das gesamte Herkunftsgebiet aufzuwerten. Im Jahr 2024 wurde der vierte Zyklus eingeleitet – ein Blick in die Zukunft, der seinen Ursprung in der Vergangenheit hat – in der Absicht, die Marke und ihre Werte zeitgemäß weiterzuentwickeln. Die neue Unternehmensvision ist klar und ambitioniert: „Das Leben entschleunigen – und die umbrische Lebensart in die Welt tragen.“ Diese Vision wird in einer konkreten Mission greifbar: zeitlose, gebietstypische, klassische und umweltbewusste Weine anzubieten, die einen gesunden Lebensstil vermitteln – tief verwurzelt in der Kultur Umbriens.
Das Humankapital
Heute wird das Unternehmen von Giorgios Tochter Chiara Lungarotti (C.E.O.) mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Familie geführt. Ihre Schwester Teresa Severini, Tochter aus Maria Grazias erster Ehe, unterstützt ihre Mutter bei der Leitung der Fondazione Lungarotti (Link). Zwei Frauen mit großer Fachkompetenz, Intuition und Feingefühl, die das traditionsreiche Weingut eine neue Zukunft führen.
Als Agrarwissenschaftlerin mit Spezialisierung auf Weinbau ist Chiara fest davon überzeugt, dass es wichtig ist, „innovativ zu sein und sich weiterzuentwickeln – mit Respekt vor der Tradition und den eigenen Wurzeln“. Als dynamische Unternehmerin hat sie von ihrem Vater die Liebe zu ihrer Heimat geerbt und gibt an, dass sie ihren Boden am Geruch und Geschmack erkennen könne – selbst mit verbundenen Augen. Neben ihrer wissenschaftlich-technischen Ausbildung pflegt sie mit großer Leidenschaft ihre kulturellen Interessen – in der festen Überzeugung, dass die Kultur rund um Wein und Olivenöl eine grundlegende Rolle in der Entwicklung der umbrischen und italienischen Zivilisation gespielt hat.
Teresa, Agraringenieurin mit einer Spezialisierung am Institut für Önologie der Universität Bordeaux, war eine der ersten Önologinnen Italiens. Sie widmet sich mit unerschütterlichem Engagement der Identifizierung von Produkt, Unternehmen und Gebiet, indem sie die Entwicklung der Verbraucher genau analysiert und den Geschmack und die Vorlieben neuer potenzieller Kund:innen aufgreift. Ihr Motto lautet: „Die Aufmerksamkeit junger Menschen gewinnen, um sie zu informierten Weinkenner:innen von morgen zu machen.“ Tatsächlich hat sie ein Buch für junge Generationen verfasst, um ihnen die Welt des Weins und der Rebe zu vermitteln und ihre Wertschätzung dafür zu fördern. Ihr unermüdlicher Einsatz führte außerdem dazu, dass sie zu den Gründungsmitgliedern der Vereinigung „Le Donne del Vino“ gehörte, die sich für die Rolle der Frau im gesamten Weinsektor einsetzt. Nach einem Leben im Zeichen des Weins konzentriert sich ihre Leidenschaft für die Verbindung von Wein und Kultur heute auf die beiden Museen MUVIT (Link) und MOO (Link) sowie auf die Fondazione Lungarotti.
Die dritte große Frauengestalt der Familie ist Maria Grazia, Mutter von Chiara und Teresa und Leiterin der gemeinnützigen Lungarotti-Stiftung (Link). Ihre außergewöhnliche geistige Wachheit, ihre Eigeninitiative und ihre visionäre Weitsicht verbinden sich mit einer besonderen Eleganz. Seit über fünfzig Jahren setzt sie sich unermüdlich für die Förderung der jahrtausendealten Kultur rund um Wein und Olivenöl ein. Bereits in den 1950er Jahren schloss sie ihr Studium der Literatur- und Kunstgeschichte erfolgreich ab und entwickelte eine große Leidenschaft für Museografie und Museologie. Im Jahr 1974 gründete sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Giorgio das Weinmuseum von Torgiano (MUVIT) – eines der ersten und umfassendsten seiner Art weltweit – und im Jahr 2000 das Oliven- und Ölmuseum (MOO). In ihrer unermüdlichen kulturellen Tätigkeit gehörte sie zu den ersten, die daran glaubten, dass der Weinbau in der Lage ist, begleitende Aktivitäten rund um spezialisierten Tourismus, Gastlichkeit und Besucherströme zu generieren. So wurde sie zur Pionierin des Weintourismus in Umbrien und ganz Italien, indem sie ein touristisches Zentrum rund um das Thema Wein und die Umgebung entwickelte.

Die kommerziellen Aktivitäten auf den Exportmärkten werden heute von Enkel Francesco, Teresas Sohn, verantwortet, der inzwischen Exportdirektor der Gruppe ist. Mit einem Abschluss in Rechtswissenschaften und einem Master in Unternehmensführung sammelte er Erfahrungen bei mehreren multinationalen Konzernen, bevor er nach Umbrien zurückkehrte, um seinen wertvollen Beitrag im Familienunternehmen zu leisten.
Seine Schwester Gemma, Kunsthistorikerin mit Doktorat in zeitgenössischer Kunstgeschichte, unterstützt ihre Großmutter Maria Grazia bei der Leitung der Aktivitäten der Fondazione Lungarotti.
Familie, Herkunftsgebiet, Kontinuität – das sind die Grundwerte von Lungarotti, einem Unternehmen, in dem das Humankapital eine zentrale und essenzielle Rolle spielt. Das Team besteht aus Menschen, die über gutes Fachwissen verfügen und mit viel Engagement und Enthusiasmus die Aktivitäten des Weinguts auf allen Ebenen vorantreiben: eine große Familie, angefangen bei den Arbeitern in den Weinbergen und im Weinkeller, von denen viele Kinder oder Enkel der ersten Arbeiter sind, die mit dem Gründer dieses Abenteuer begonnen haben. Eine starke Verbindung, die über Generationen hinweg lebendig geblieben ist und die die Gemeinde Torgiano dazu veranlasste, die Allee vor dem Weingut Giorgio Lungarotti zu widmen.
Lungarotti heute
Lungarotti bewirtschaftet heute insgesamt 200 Hektar Rebfläche – davon 185 Hektar in Torgiano (mit VIVA-Zertifizierung) und 16 Hektar in Montefalco, die biologisch angebaut werden. Auf beiden Weingütern kommen nachhaltige und biodiversitätsfördernde Techniken zum Einsatz, wobei ein besonderes Augenmerk auf autochthone Rebsorten gelegt wird, ergänzt durch internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay und Pinot Grigio, die Giorgio Lungarotti bereits in den 1960er- und 70er-Jahren in Umbrien eingeführt hatte. Die Weine sind das Ergebnis eines präzisen Zusammenspiels innerhalb des technischen Teams unter der Leitung des beratenden Önologen Lorenzo Landi (Link). Ein breit gefächertes und diversifiziertes Weinsortiment, das alle Geschmäcker befriedigt, von einfachen Weinen bis hin zu komplexen und langlebigen Spitzenweinen.
Der italienische Markt ist nach wie vor die starke Basis des Unternehmens, mit einer umfassenden Präsenz in ganz Italien und tiefen Wurzeln in Umbrien. Rund 45 % des Umsatzes entfallen auf den Export, mit einer Präsenz in über 50 Ländern weltweit. Deutschland nimmt hier eine Schlüsselrolle als historisch gewachsener Markt ein. Lungarotti ist dort sowohl in der Gastronomie (HoReCa) – etwa in Trendstädten wie Berlin, wo das Interesse an italienischen Weinen aus autochthonen Rebsorten wächst – als auch im Einzelhandel mit speziell entwickelten Weinen wie Brezza (Link) vertreten. Bereits seit den 1970er-Jahren exportiert Lungarotti erfolgreich in Märkte außerhalb Europas, insbesondere in die USA, wo Rubesco (Link), Torre di Giano (Link) und die Premiumlinien Rubesco Riserva (Link) und Montefalco Sagrantino (Link) besonders gefragt sind. Positiv entwickeln sich auch die Märkte in Japan, Mexiko, Korea und Thailand, ebenso wie in Kanada, Dänemark und Schweden. In Australien wird das Unternehmen zunehmend im Bereich der italienischen und internationalen Gastronomie etabliert.
Lungarotti in Torgiano
Vor den Toren dieses umbrischen Dorfes, das zu einem der „Borghi più belli d’Italia“ (schönsten Dörfer Italiens) gekürt wurde, im Herzen eines der kleinsten DOC-Gebiete Italiens, liegt das Weingut Lungarotti in Torgiano (Link). Hier entsteht u. a. der berühmte Rubesco Riserva Vigna Monticchio – Torgiano Rosso Riserva DOCG (Link), ein reinsortiger Sangiovese, der regelmäßig auf den vorderen Plätzen bedeutender Weinrankings zu finden ist. Ebenfalls aus Torgiano stammt der Rubesco 62 – Rosso di Torgiano DOC (Link), eine Cuvée aus Sangiovese und Colorino, welche die umbrische Hügellandschaft und ihre Menschen authentisch widerspiegelt. Ebenfalls in Torgiano wurde im Jahr 1977 von Giorgio Lungarotti der Wein San Giorgio – Umbria Rosso IGT (Link) geschaffen – ursprünglich eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Sangiovese und Canaiolo, die seit dem Jahrgang 2016 zu gleichen Teilen aus Sangiovese und Cabernet Sauvignon besteht.
Neben den Rotweinen ist Torgiano auch für seine bedeutenden Weißweine bekannt, wie etwa den Torre di Giano 62 – Bianco di Torgiano DOC (Link) und dessen „Riserva“-Version Torre di Giano Vigna Il Pino (Link), die als Pionier unter den holzgereiften italienischen Weißweinen gilt. Ergänzt wird das Sortiment durch Aurente – Chardonnay di Torgiano DOC (Link), einen strukturierten, eleganten und duftreichen Weißwein, dessen Name an das kostbare Gold erinnert – sowohl in Farbe als auch in Aromen-Intensität.
Die Kellerei in Torgiano ist ein Ort voller Charme, mit einer Reihe eindrucksvoller Atmosphären – besonders hervorzuheben ist das sogenannte „Gewölbe“, ein kostbarer Schatz des Hauses, in dem die historischen Jahrgänge der großen Rubesco Riserva-Weine von den 1960er-Jahren bis heute lagern. Neben den weitläufigen Weinbergen besitzt das Unternehmen auch einen 12 Hektar großen Olivenhain, aus dem zwei Sorten biologisches natives Olivenöl extra gewonnen werden: Olio DOP Umbria Colli Martani (Link) und Cantico (Link), beide hergestellt aus den umbrischen Sorten Frantoio, Leccino und Moraiolo. Zwei Spitzenprodukte, die das Lungarotti-Angebot abrunden und die Düfte und Aromen Umbriens verkörpern.

Das Weingut in Montefalco
Diese zweite wichtige Weinkellerei (Link) des Lungarotti-Universums wurde im Jahr 2000 gegründet, als die Familie Lungarotti beschloss, 20 Hektar in Montefalco zu erwerben, und steht im Zeichen des biologischen Anbaus. Der Umweltgedanke, der bereits den Standort Torgiano prägt – dort wird z. B. Solarstrom über Photovoltaikanlagen auf den Dächern gewonnen – wurde in Montefalco weitergedacht: Seit dem Jahrgang 2010 werden dort ausschließlich Weine aus biologischem Anbau produziert. Das gilt für den Ilbio – Umbria IGT (Link), einen strukturierten Rotwein für eine mittlere bis lange Reifezeit, den Montefalco Rosso DOC (Link), den Montefalco Sagrantino DOCG (Link), den Sagrantino Passito DOCG (Link) und den Grappa di Sagrantino Riserva (Link). Der Sagrantino ist eine autochthone, sehr alte Rebsorte mit einem der höchsten Polyphenolgehalte weltweit. Sie erfordert einen sorgfältigen und fachkundigen Anbau, um harmonische und ausgewogene Weine zu erzeugen, wie man sie aus dem Hause Lungarotti kennt.
Die Kellerei in Montefalco ist vollständig unterirdisch angelegt – was eine natürliche Temperaturkontrolle begünstigt – und funktioniert zudem schwerkraftbasiert, was das Befüllen der Gärbehälter besonders schonend macht. Das Weingut selbst ist der unterirdische Teil einer Villa im antiken Architekturstil, die von Weinbergen umgeben auf einem Hügel thront – mit weitem Blick über das Tal. Der große Festsaal „Salone delle feste“ der Villa ist eine perfekte Location für Veranstaltungen und Wein-Hochzeiten.
Nachhaltigkeit – ein gelebtes Engagement
Ein zentrales Element der Lungarotti-Philosophie ist seit jeher das Streben nach höchster Qualität bei gleichzeitiger Verantwortung für Umwelt und Natur. Seit 2018 ist das Weingut in Torgiano VIVA-zertifiziert (Link) – ein vom italienischen Umweltministerium (heute Ministerium für ökologischen Wandel) ins Leben gerufenes Programm zur Nachhaltigkeitsbewertung im Weinbau, das vier Indikatoren berücksichtigt: Luft, Wasser, Weinberg und Region. Die Rebflächen in Montefalco werden bereits seit 2010 biologisch bewirtschaftet.
Weingutsführungen
Eine Führung durch die Weingüter von Torgiano und Montefalco bietet spannende Einblicke in die Entstehung der Weine, mit denen Lungarotti Umbrien weltweit bekannt gemacht hat. Die Reise beginnt in den Weinbergen, führt durch die modernen Weinkeller, in denen modernste Technik ebenso zum Einsatz kommt wie große Holzfässer und Barriques, und endet im Bereich der Flaschenreifung sowie in den legendären „Gewölben“ der alten Jahrgänge. Ein faszinierendes Erlebnis, das die Besucherinnen und Besucher in das Herz der Weinproduktion führt und einen tiefen Einblick in die Leidenschaft, das Engagement und die Hingabe der Familie Lungarotti und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewährt.
Wein ist Kultur
Giorgio Lungarotti und seine Frau Maria Grazia waren Pioniere, als sie erkannten, dass die Verbindung von Wein und Kultur ein Schlüssel nicht nur zur Förderung des umbrischen Territoriums und seiner touristischen Attraktivität sein könnte, sondern auch zur Hervorhebung der Bedeutung dieses Produkts in der Geschichte der Menschheit und zur Förderung der kulturellen Botschaft des maßvollen Weinkonsums, was in der heutigen Zeit, in welcher der Wein unter Beschuss steht, besonders wichtig ist. Dank der Weitsicht und der Innovationskraft dieses Pionierpaares kann Torgiano heute auf ein gepflegtes und erhaltenes landwirtschaftliches Erbe, sorgfältig restaurierte Gebäude und zwei international anerkannte Museen verweisen, die auf einer fundierten historischen und museographischen Arbeit beruhen.
Die gemeinnützige Lungarotti-Stiftung
Die Stiftung Lungarotti wurde 1987 auf ausdrücklichen Wunsch von Giorgio und Maria Grazia Lungarotti gegründet. Seit fast 40 Jahren setzt sie sich aktiv für die Förderung der Wein- und Ölkultur sowie für die Erhaltung des künstlerischen und handwerklichen Erbes Umbriens ein. Insbesondere in Torgiano ist die Stiftung für die Aktivitäten des Weinmuseums (MUVIT) und des Oliven- und Ölmuseums (MOO) verantwortlich und organisiert darüber hinaus Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen.
Das Weinmuseum von Torgiano (MUVIT)
Das 1974 eröffnete MUVIT (Link) wurde mit dem Ziel gegründet, den Dialog zwischen Wein und dekorativen Künsten zu fördern. Es gilt als eines der interessantesten und umfassendsten Museen seiner Art weltweit und wurde von der New York Times vor allem wegen der Qualität seiner Sammlungen als das beste seiner Art in Italien bezeichnet. Das Museum ist in 20 Räumen des Palazzo Graziani-Baglioni untergebracht, einer aristokratischen Sommerresidenz aus dem 17. Jahrhundert.
Gezeigt werden über 3.000 Exponate, museografisch fundiert präsentiert – darunter: Archäologische Funde aus dem 3. Jahrtausend v. Chr., Werkzeuge und technische Geräte für den Weinbau und die Weinbereitung, Keramikgefäße für Wein aus dem Mittelalter, der Renaissance, dem Barock und der Neuzeit, Stiche und Zeichnungen aus dem 15. bis 20. Jahrhundert, alte Bücher über Weinbau und Önologie, Goldschmiedearbeiten, Stoffe und andere Artefakte zeugen von der Bedeutung des Weins in der gemeinsamen Vorstellungswelt der Menschen, die im Laufe der Jahrtausende den Mittelmeerraum und Kontinentaleuropa bewohnt haben. Werke aus den MUVIT-Sammlungen wurden immer wieder in Ausstellungen in Italien (z. B. zur Geschichte des italienischen Weins auf der Expo in Mailand) und im Ausland, wie New York, Shanghai, Tokio, Osaka, Kyoto, Moskau, Bordeaux, gezeigt.
Das Oliven- und Ölmuseum (MOO)
Das Oliven- und Ölmuseum von Torgiano -MOO- (Link) ist ein weiteres Museum, das von Maria Grazia auf Wunsch von Giorgio gegründet und im Jahr 2000 eröffnet wurde. Es ist eine natürliche Weiterentwicklung des MUVIT. Das Museum ist in einer alten Ölmühle und kleinen mittelalterlichen Häusern innerhalb der Stadtmauern untergebracht und besteht aus elf Räumen. Der Besucher erlebt eine spannende Reise durch die botanischen Eigenschaften des Olivenbaums, die häufigsten Sorten in Umbrien, die technischen und innovativen Methoden des Olivenanbaus und der Ölgewinnung, die Geschichte und Entwicklung der Ölmühlen, aber auch die Verwendung und die symbolische, versöhnende und heilende Bedeutung des „grünen Goldes“ im Laufe der Jahrhunderte. Besonders hervorzuheben sind die archäologische Abteilung sowie der Bereich „Öl als Lichtquelle“, der eine umfangreiche Sammlung antiker Öllampen von der Klassik bis zum Neoklassizismus präsentiert. „Kunst und Wein sind untrennbar miteinander verbunden – das war schon immer Teil der Identität Lungarottis“, erklärt Teresa Severini. Das Engagement der Stiftung in den Museen von Torgiano, die sich der jahrtausendealten Kultur des Weins und Olivenöls widmen, ist dabei ebenso Ausdruck dieses Gedankens wie die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstlern. Dies kann als „Kontamination“ bezeichnet werden, was bedeutet, dass wir gemeinsam mit unseren Weinen auch die Geschichte und Kultur Umbriens und des Mittelmeerraums exportieren.
Ein Symbol dieser Kontamination ist die Skulptur „Triple Twist“ (Link) der Künstlerin Beverly Pepper (Link), einer gebürtigen Amerikanerin, die sich in Umbrien niedergelassen hat. Sie wurde 2019 vor dem Weingut aufgestellt – ein sieben Meter hoher Obelisk aus Carrara-Marmor, der in einer dreifachen Spirale emporragt. Er steht sinnbildlich für die Rebe, das Leben und die Freundschaft: eine Bewegung nach oben, die zugleich tief im Boden verwurzelt ist. Die drei Spiralformen der Skulptur repräsentieren auch die drei Frauen der Familie Lungarotti – die tragenden Säulen des Unternehmens, die mit Kreativität, Innovationsgeist und weiblicher Widerstandskraft Tradition und Erneuerung miteinander vereinen.

Gastfreundschaft
Neben ihrer herausragenden Bedeutung als Terroirs für exzellenten Weinbau sind Torgiano und Montefalco zwei zauberhafte umbrische Orte, die sich perfekt für einen entspannten und erholsamen Urlaub inmitten der üppigen Natur der Region eignen. Auf dem malerischen Hügel von Torgiano in Richtung Brufa hat Lungarotti inmitten von Weinbergen und Olivenhainen einen Agriturismo eingerichtet, in dem man in die authentische ländliche Atmosphäre eintauchen kann, umgeben von einer beeindruckenden Landschaft.
Poggio alle Vigne (Link) ist ein restauriertes Landgut aus dem 17. Jahrhundert mit 10 unabhängigen Apartments – jedes einzelne mit viel Liebe zum Detail eingerichtet, um einen erholsamen Aufenthalt voller Naturklänge und -düfte zu ermöglichen. Wer es noch intimer mag, kann sich für Il Poggiolo (Link) entscheiden, ein romantisches Nest inmitten der Weinberge, das durch die sorgfältige Restaurierung eines ländlichen Nebengebäudes entstanden ist – der ideale Ort für einen Urlaub zu zweit.
Abgerundet wird der Erlebnisbesuch bei Lungarotti durch die Möglichkeit, die Weine zusammen mit kulinarischen Köstlichkeiten in der Enoteca della Cantina oder der Osteria del Museo zu verkosten, zwei unterschiedlichen Wein- und Gastronomiebetrieben, deren gemeinsamer Nenner die Förderung der lokalen Küche ist. Die kürzlich renovierte Enoteca della Cantina im Sitz des Weinguts Lungarotti ist ein wahres Paradies für Weinliebhaber, die hier die gesamte Produktpalette von Lungarotti kaufen und verkosten können, begleitet von Gerichten der besten kulinarischen Tradition Umbriens. In der Osteria del Museo im Zentrum von Torgiano, gleich neben dem Weinmuseum, wird die umbrische Küche kreativ neu interpretiert und zu den Lungarotti-Weinen serviert.