Bruno Lorenzon, der Jahrgang 2023

Bruno Lorenzon zeigt sich mit der Qualität des Jahrgangs 2023 sehr zufrieden. Im Vergleich zwischen 2022 und 2023 sind wir uns darin einig, beide Jahrgänge müssten sich eigentlich viel mehr voneinan­der unter­scheiden, als es schliesslich festgestellt werden kann. Beide teilen einen gemeinsam­en Nenner: Die Fri­sche der Weine. Wir bewerten hier, umso zu sagen, den kultartigen Mercurey 1er Cru Pièce 13 2023 als Première.

Die Trauben werden auf verschiedenen «Plots» im Climat Champs-Martin geerntet, wobei nur die be­sten Bee­ren gelesen werden. Die Pflanzdichte be­trägt 20’000 Rebstöcke pro Hektar. Üb­licherweise werden sechs bis acht Fässer produziert. Im Jahr 2023 wurden aber nur vier Piè­ces abgefüllt, was ei­nem Ertrag von 10 hl/ha entspricht. Die Regel für den Einsatz neuen Hol­zes ist, ein Drittel zu verwen­den. Im Jahr 2023 wurde also ein einziges neues Fass verwen­det.

Eine rassige, tiefsinnige, wiederum äusserst präzise und reintönige, geschliffene Nase offenbart sich und bietet unwiderstehliche sinnliche, ätherische und komplexe Düfte nach saftigen Kirschen, Erdbeeren, Veilchen und Brombeeren sowie weiteren schwar­zen Beeren im Hintergrund, etwas dunkler Schoko­lade und Würze vom Holz, darunter Gewürznelken, einem Hauch Orangenschale und Lakritze, das Gan­ze wirkt extrem jung und verfügt über ein beein­druckendes Potenzial im gleichen Stil wie die

Grands Crus der Côte de Nuits, das ist schlechthin beeindruckend. Vollmundiger, wieder­um rassiger, tiefer und struk­turierter Gaumen mit konzen­trierten, filigranem Tanninen, rundum sehr frisch und geschmacks­stark, geschmeidig und perfekt ausgewogen, ein gemeinsamer Nenner aller ver­kosteten Weine. Es stellt sich die Frage des Alkoholgehalts, da der Jahrgang sehr warm gewesen ist – worauf Bruno Lorenzon ant­wortet, dass alle Roten aus dem Jahrgang 2023 einen Ge­halt von 15 Volu­menprozent Alkohol aufwies­en. Wir besprechen das Thema und sind uns einig, dass die rohe Zahl wenig Bedeutung hätte. Es hängt alles vom Gesamtbild ab. Wer stellt sich die Frage, ob ein Château­neuf-du-Pape zu viel Alkohol hat, wenn dieser perfekt eingebunden ist? Dann trinkt man zwar weniger, der Wein ist aber trotzdem grossartig. Zum Schluss verabschiedet der Pièce 13 2003 mit einem sehr langen, sinn­lichen Abgang, mit einem beeindruckenden Potenzial wie ein Athlet. 19/20 (97/100).



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Translate »