David Duband: Der Jahrgang 2022

An der Spitze einer Ecocert-zertifizierten Domaine (Link) mit 17 Hektar Rebfläche in den prestigeträchtigsten Appellationen der Côte de Nuits wird das Duo David Duband und François Feuillet, die unzertrennlichen Gefährten, die 2007 ihr Weingut – mit einer grossen, tadellos gepflegten Kellerei – in Chevannes inmitten der Hautes-Côtes de Nuits eingerichtet haben, seit vielen Jahren als Referenz für die Qualität ihrer Arbeit und die betörende Finesse ihrer Erzeugnisse anerkannt. Insgesamt werden 20 Weine, darunter sechs Grands Crus und sieben Premiers Crus produziert. Um die Nachteile der ertragsmässig kleineren Jahrgänge zu vermeiden, kaufen die beiden Unternehmer Trauben von Produzenten zu, die nach ihren Richtlinien arbeiten. Zusätzlich betreut David Duband eine ebenfalls Ecocert-zertifizierte Domaine aus Mercurey, die als warmer Insider-Tipp angesehen werden darf: die Domaine Mia (Link). David ist deren Önologe und sie verdient die Aufmerksamkeit der anspruchsvollsten Weinliebhaber. Last but not least haben wir bereits die Domaine präsentiert und ihre Weine wiederholt bewertet. Wie zum Beispiel den Jahrgang 2021 (Link), in dem David einen fabelhaften Latricières-Chambertin und einen nicht weniger grossartigen Clos de la Roche produziert hat.

Die Weine

David Duband zeigt sich mit der tadellosen Qualität des Jahrgangs sehr zufrieden, wobei die Erträge ebenfalls bemerkenswert ausgefallen sind. Für die Grands Crus betragen sie 35 hl/ha, für die anderen Weine 45 hl/ha. Während die Lese des Jahrgangs 2021 erst am 23. September starten konnte, erfolgte sie im folgenden Jahr ab dem 3. September. Ein Projekt von David Duband ist es, auf den Schwefeldioxid-Anteil zu verzichten. Versuche finden statt und werden akribisch dokumentiert. Wir bewerten 16 Erzeugnisse im vorliegenden Bericht…

 

Nuits-Saint-Georges 1er Cru Aux Thorey 2022
20 Prozent der Trauben werden entrappt. 40 Prozent des Weins werden in neuen Fässern und 60 Prozent in Fässern mit einem Alter von einem, zwei oder drei Jahren ausgebaut. 60-jährige Rebstöcke.
Ein überraschender Nuits-Saint-Georges im klassisch durchaus raffinierten und präzisen, geschliffenen, fleischigen Stil der Domaine, wobei die für die Erzeugnisse der Gemeinde typische Kraft auch vorhanden, allerdings nicht vordergründig ist. Sie wirkt dennoch poliert, so dass sich dieser Wein zum Traum entwickelt. Was für eine verführerische, ätherische, frische Nase mit einer vielversprechenden, mehrheitlich floralen Komplexität. Es wirkt bereits heute so, als ob alles am richtigen Platz wäre, wobei sich das Ganze erst in etwa 15 Jahren, vermutlich sogar mehr im richtigen Rampenlicht zeigen wird. Grossartiger, vollmundiger, rassiger, saftiger, frischer, wiederum reintöniger und präziser, mineralischer Gaumen, die rote und dunkle Frucht ist perfekt ausgereift, die Balance perfekt, etwas Gerbstoffe im langanhaltenden Abgang. Unbedingt altern lassen. Eine potenzielle Geschmackbombe. 18-18.25/20 (93-94/100).


Latricières-Chambertin (Grand Cru) 2022
10 Prozent der Trauben werden entrappt. 40 Prozent des Weins werden in neuen Fässern und 60 Prozent in Fässern mit einem Alter von einem, zwei oder drei Jahren ausgebaut. 55-jährige Rebstöcke. Die Domaine besitzt 0.3 Hektar in der AOC.
Ein Jahr nachdem ich den Jahrgang 2021 dieses Weins verkostet habe, bin ich immer noch von seiner beeindruckenden Qualität überwältigt. Und erwarte viel vom neuen Jahrgang. Erwartungen, die auf keinen Fall enttäuscht wurden. Über die Jahre einer der besten Latricières, die ich kenne.
Verführerische, ja sogar betörende, raffinierte, ausserordentlich reintönige und präzise, tiefe, extrem elegante Nase mit ausgereiften, ätherischen Düften nach Kirschen, schwarzen Johannisbeeren, Gewürzen, Rosen und weiteren Elementen, die mit der Zeit zur Geltung kommen werden. Vollmundiger, höchstraffinierter, tiefer, ausgereifter Gaumen mit einer klaren, kühlen Mineralität, sinnlichen Aromen von Weichselkirschen, filigranen Tanninen, viel Geschmack und Komplexität, Spannung und Konzentration. Unendlicher, straffer Abgang. Rundum sehr frisch und klassisch für den Jahrgang. Aktuell vielleicht nicht ganz auf dem Niveau des Clos de la Roche, das Versprechen eines unwiderstehlichen Weins, der den einzigartigen Charakter seines Terroirs ideal widerspiegelt, ist eindeutig vorhanden. 18.5+/20 (95+/20).





David Duband

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