Bewertungen: Wie? Warum?

Warum bewerten wir Weine? Eigentlich eine sehr gute Frage und umso sinnvoller, dass wir nicht alle identisch verkosten. Wir möchten uns hier nicht über unterschiedliche Erfahrungen oder kulturelle Hintergründe unterhalten. Auch wenn es bestimmt interessant wäre abzuklären, warum die Italiener, deren Küche so viel Zustimmung findet – und wir sind davon überzeugt, dass ausschliesslich eine vielfältige Küche bereits von klein auf den Gaumen und bestimmt auch den Geruchssinn der Menschen bildet –, nur so wenige international anerkannte Weinkritiker haben.


20/20 kézako?

Kézako, auf Deutsch „Was’n das?“, Weinbewertungen? Soll das internationale 100-Punkte-System oder das mehrheitlich französische und schweizerische 20-Punkte-System angewandt werden? Jedes System hat seine Anhänger, alle haben ihre Argumente, die allerdings nicht immer stimmen, eine wollen eine Wissenschaft daraus machen, zumindest ein anderer hat sich eine Excel-Tabelle damit gebastelt, in der die Punkte automatisch ausgerechnet werden.

Das bislang unbestrittene Argument für das 100-Punkte-System ist, dass es den Nutzern mehr Freiheit gibt, da ein 95-Punkte-Wein von einem 88-Punkte-Wein viel weiter entfernt ist als ein 18,5-Punkte-Wein von einem 17-Punkte-Wein, aber das ist, wie wir später sehen werden, nur eine doppelte optische Täuschung. Das Argument für das 20-Punkte-System ist ebenfalls unumstritten: Warum sollte man mit 100 Punkten bewerten, wenn dieses System keine Note unter 50 Punkten zulässt und man sogar zugeben müsste, dass es erst bei 70 Punkten beginnt, da alles darunter einfach ungeniessbar ist?

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