David Duband, der Jahrgang 2018

Wir haben vor ein paar Jahren die Domaine des äusserst talentierten David Duband vorgestellt. Der dynamische Winzer führt zusammen mit François Feuillet sein 17 Hektar grosses Weingut mit einem beneidenswerten und kompromisslosen Können. Seine Weine sind Archetypen dessen, was das Burgund an Finesse, Delikatesse und Präzision bietet, und werden dafür auch weltweit sehr hoch angesehen.
Wir haben David Mitte März 2020 besucht und zusammen mit ihm den Jahrgang 2018 verkostet. 

Unser Bericht

Charmes-Chambertin (Grand Cru) 2018

Die Domaine besitzt eine 0,65 Hektar kleine Parzelle im Lieu-dit Mazoyères ou Charmes. Die Rebstöcke des Jahrgangs 2018 wurden 1920 angepflanzt. Ansonsten teilt sich das Erbgut von David Duband in 70 Prozent 1920 angepflanzte Rebstöcke und 30 Prozent, die erst 2016 gesetzt wurden. Die Trauben der Letzteren werden aber erst ab dem Jahrgang 2022 für den Wein verwendet.

Verführerische, aktuell demonstrative, ausgewogene, komplexe, tiefsinnige Nase mit sehr vielen roten und schwarzen Beeren, Kirschen, etwas Kirschlikör, perfekt eingebundenem Holz, einem Hauch Pfeffer, floralen Elementen, darunter Rosen und etwas Veilchen, grossartiges Potential, warten ist sehr empfehlenswert. Vollmundiger, üppiger, fleischiger Gaumen, edler Stoff, reintönig und präzis, aber auch straff und geradlinig, raffiniert und harmonisch, subtil süssliche Johannisbeeren und salzige, mineralische Ansätze harmonieren sehr gut miteinander, die Tannine sind dicht und feingliedrig, ein Erzeugnis mit einem unbestreitbaren Charme, der sich in etwa 15 Jahren in Topform befinden dürfte. 18/20 (93/100).

In Deutschland kostet dieser Wein € 725.- bei Millesima.

Latricières-Chambertin (Grand Cru) 2018

Zunächst introspektiv, schwer zu greifen. Dann zeigt sich die Nase in einem ätherischen, tiefsinnigen, äusserst eleganten und frischen Format. Die Weine der AOC Latricières-Chambertin bleiben verkannt, geheimnisvoll, es würde aber doch genügen, dieses Bouquet hier zu riechen, um die unverwechselbare Rasse und die Noblesse eines solchen Weins wahrzunehmen. Geradlinig, präzis, harmonisch, ein Fruchtkorb bietet sich schliesslich an. Reintönige Düfte nach wilden Beeren in beiden Farben, Rot und Schwarz, Johannisbeeren, ein Hauch Likör, aber auch eine prägnante, für das Terroir charakteristische Mineralität prägen das Aromenbild. Vollmundiger, raffinierter, komplexer Gaumen, in dem sich alles noch harmonisieren muss, nichts eilt, wer trinkt schon einen Latricières jung? Konsumiert man vielleicht auch einen Chambertin vor dessen voller Reife? Also mindestens 20 Jahre warten. Der Körper ist filigran und versteckt doch eine ungeahnte Intensität, die verführerische Frucht, darunter köstliche Pflaumen, stellt es unter Beweis. Die Tannine sind feinziseliert und die Säure trägt das Ganze mit Unbekümmertheit, es entsteht somit ein Wein mit einem klaren, intellektuellen Profil. David erinnert uns schelmisch, dass Michel Bettane die AOC als die Aristokratin der Côtes de Nuits bezeichnet. Langanhaltender Abgang mit feinen Gewürzen und insbesondere Pfeffer. 18.5/20 (95/100).

In Deutschland kostet dieser Wein € 310.- bei Millesima.

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