Olivier Bernstein: Der Jahrgang 2009

Oliver Bernstein hatte in seinem früheren Leben Kontakt zu Noten und Editionen von berühmten Klassikern (Beethoven, Schubert, Satie usw.)., was auch seine grosse Liebe zur klassischen Musik durch die Tafeln an der Wand im Hauptsitz seines Weinguts im Zentrum von Beaune bestätigt.

Geboren in einer Bildungs-Upperclass-Familie, (er stammt aus der Gründerfamilie des bekannten Bärenreiter Verlags in Kassel, der entsprechende Notenblätter und Partituren herausgab), verdiente er seinen ersten Kapitalstock in der Industrie, bei TGV-Hersteller Alstom. Doch sein Herz schlug für etwas anderes. Es ist ein reinrassiges Winzerherz! Neben den bekannten „edited by“, „composed by“ gibt’s nun seit 10 Jahren auch ein „Village by“(Oliver Bernstein).

Vom Senkrechtstarter zum etablierter Winzer

Auch im deutschsprachigen Raum liessen die Weine von Olivier Bernstein keinen Weinliebhaber gleichgültig. So widmete ihm der renommierte Weinwisser einen langen Bericht über seinen Jahrgang 2009 mit buchstäblich lyrischen Kommentaren. Die Schweizer Burgunder-Liebhaber reagierten voller Begeisterung, weshalb wir eben zu den begehrten Flaschen unserer Verkostung gekommen sind. In Europa beklagten sich die Fachleute allerdings bald über seine hohen Tarife, was sich innert zehn Jahre zum Chorus Mysticus entwickelt hat. In unserem Bericht über den Jahrgang 2016 der Domaine haben wir uns mit dem gleichen Schwung wie Rimski-Korsakov, als er die Partitur der symphonischen Dichtung «Eine Nacht auf dem kahlen Berge» von Mussorksky bearbeitet hat, darum bemüht, die kontroversen Preise wieder in Resonanz mit der Wirklichkeit zu bringen: Ein Preis bleibt ein subjektiver Aspekt. Genauso wie in der grossen Musik ist Wein da, um Empfindungen hervorzurufen. Was wiederum nicht bedeutet, dass sich jeder Weinliebhaber solche Klassiker leisten kann. Nicht jeder kann sich Werke von Dugat-Py oder DRC, Ligeti oder Borodin und vielen anderen leisten. Es ist schliesslich nur eine Frage der Perspektive… Perspektiven bietet Olivier Bernstein gerade aber an, und zwar dank den Ansprüchen, welche er an jeden Produktionsschritt stellt.  Nicht zu vergessen ist ausserdem, dass die Preise seiner Weine, welche damals dem einen teuer vorkamen, in Folge des rasanten Auswärts-Trends der Burgunder Marktpreise in den letzten Jahren rückblickend eigentlich vernünftig gewesen sind.





Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..