Mitleidiges Lächeln ernteten wir vor dreizehn Jahren beim Pflanzen von Syrahreben auf dem Spitzerberg. Ganz ehrlich: ich fühlte mich auch nicht ganz wohl dabei. War es nicht ein Sakrileg, auf dem heiligen Blaufränkischberg so etwas Exotisches zu setzen, das ein Y im Namen trägt?
Doch dann kam David.
David Schildknecht verkostete den Jahrgang 2007 (da waren die Reben erst vier Jahre alt) und sagte mit unverkennbar amerikanischem Zungenschlag: „Dorli, dein Syrah ist großartig. So etwas habe ich außerhalb der Rhône noch nicht probiert.“
Echt jetzt?
Ich bin David sehr dankbar, denn oft sieht man aus der Nähe nicht so klar wie aus der Ferne. Seither darf der Syrah ganz pur in die Flasche.
Weil er auf der extrem heißen und trockenen kalkbodigen Südflanke des Spitzerbergs wächst, nennt er sich augenzwinkernd Sydhang. Niemals würde er den Namen Spitzerberg für sich in Anspruch nehmen, denn der ist für Blaufränkisch reserviert. Damit kann er leben.
Willi denkt wie David.
David scheint mit seinem Urteil übrigens nicht alleine zu sein. Auch Willi Balanjuk, ein ausgesprochener Syrah-Kenner, tendiert zu Lob für diesen Wein – und gibt ihm im aktuellen A la Carte Magazin glatte 94 Punkte. Damit ist unser Sydhang 2013 der höchstbewertete Syrah des Landes. Wer hätte das gedacht, seinerzeit. Vor dreizehn Jahren.
Gefolgt wird Sydhang übrigens von zwei Göttlesbrunner Artgenossen: mit jeweils 93 Punkten der Syrah von Philipp Grassl und jener von Franz Netzl:
if you like a wine with y, watch out for Carnuntum!
In Österreich ist SYDHANG bei Wagner erhältlich, und in Berlin bei Arnold. Noch. In der Schweiz sind die Weine von Dorli muhr bei Gerstl Weinselektionen erhältlich.
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