Wir setzen unsere Bewertungen älterer Champagner fort und befassen uns nun mit dem Rosé Brut Millésimé 1976 von Mumm.
Visueller Aspekt: Eher dunkles Rosa mit Sherry-hellbrauner Dominanz in der Mitte des Glases. Leichte Trübung. Ruhig und zählbar sind eine oder zwei Perlen, die gemächlich aufsteigen. Also von Anfang an ein Champagner, der sich als Stillwein par Excellence aus den 1970ern zeigt. Oxidative Farbwechsel während des Trinkgenusses. Das letzte Flute dieser Flasche wechselte in eine Sherry-Farbe bis zu einem Haselnussbraun mit roten Reflexen.
Aromatischer Aspekt: In der ersten Nase lassen sich Düfte von Nougat, süsssalzigen Mandeln, vegetabilen Komponenten, Holz, Laub und Mineralien wahrnehmen. Nach einer Weile entfaltet sich die zweite Nase. Nougatbarren, Blüten, helle Schokolade, Naturjoghurt und eine subtile Salzigkeit bilden das Aromaspektrum. Rundum nicht so komplex, dafür sehr animierend.
Geschmackvoller Aspekt: Feine, aber würzige Cremigkeit, kitzelnd mit Dörrpflaumen und Zwetschgen, Orangenkonfitüre, feinem Rumtopf mit Rosinen, Zimt, Pfeffer, etwas Minze, «Caramelchöpfli», feine Süsse von Amalfi Zitronen und Melisse, helle Gebäcknoten, Kaffee Amaretto, Schokoladen-Meringue, Salznoten. Voller, weiniger Abgang. Überraschend lang und voll.
Gesamtbild: Kein junger Champagner, der hat sich dennoch noch schön durch die Jahrzehnte entwickelt.
Begleitet wurde diese Flasche von Süssspeisen unterschiedlicher Texturen.
Schliesslich ein Champagner für Liebhaber alter Erzeugnisse. 17.25/20.