Le Serre Nuove 2013

Ein Ornellaia für die Armen? Nein, ganz bestimmt nicht! Sonst bin ich dann gerne arm. Mit einem solchen Gefühl begegnet man dem Serre Nuove 2013, dem kleinen Bruder des grandiosen Ornellaia.

Ob sich der Preisunterschied zwischen beiden Erzeugnissen begründen lässt, weiss ich ganz ehrlich gesagt nicht. Die grösste, auf Italien spezialisierte Weinfabrik aus Zürich, welche den Ornellaia in die Schweiz importiert und jedes Jahr einen entsprechenden Anlass für die treue Kundschaft organisiert, wünscht sich die Präsenz unabhängiger Journalisten nicht mehr. Die letzte Gelegenheit war für uns im Sommer 2012 und wir hatten einen langen Bericht geschrieben. Zur Entlastung des lokalen Immobilienmoguls ist allerdings hinzuzufügen, dass wir zuletzt den Jahrgang 2009, Parker den Jahrgang 2010 bewertet haben. Also tragisch ist die Situation noch nicht.

serrenuove_2013Der Serre Nuove 2013
36% Cabernet Sauvignon, 32% Merlot, 20% Cabernet Franc und 12% Petit Verdot.
Eine generöse, kräftige, ausgewogene und sinnliche Nase bietet frische, dunkle Beeren, schwarze, saftige Kirschen und Brombeeren, Kräuter wie für eine feine, hausgemachte Barbecue-Sauce, etwas Schwarztee, Likör schwarzer Johannisbeeren, Waldkomponenten im Sommer, wenn die Düfte aus allen Richtungen kommen. Tolle Komplexität, genau das, was ein Zweitwein benötigt. Ein Bouquet mit rundum sehr viel Charakter. Geschliffener, angenehm straffer Antrunk, welche die Sinne weiter erweckt. Wiederum tolle Aromen im strukturierten, geschmackvollen und geschmeidigen Gaumen. ES gibt viel Stoff und dichte, feingliedrige Tannine, mineralische Grundlage, floraler Touch, der Alkohol muss sich noch einbinden, trotzdem sehr hedonistisch. Ein Verführer, ein Schmeichler auf hohem Niveau und ein ausgezeichnetes Preis-/Qualitätsverhältnis. Kaufen und im Verlauf der nächsten acht Jahre geniessen. 17.75/20.
Wir haben den Brunello di Montalcino in einem anderen Bericht bewertet.

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