Eine grosse Weinkarriere: Monteverro

Im Mai 2013 schrieb unser Redaktor Jean Francois Guyard in seinem zweiten Bericht (der erste erschien im Juni 2012) über das Weingut Monteverro: „Achtung Kultgefahr“. Unrecht hatte er damit tatsächlich nicht. Mittlerweile ist auch klar, warum der umtriebige Inhaber dieses Weingutes, der Deutsche Georg Weber und sein weltbekannter französische Berater und Flying Winemaker Michel Rolland mit viel Engagement und Talent einen solchen Wein wie den Monteverro erzeugen wollten.

Es war nicht die Idee, in diesem Gebiet unbedingt einen Supertoskaner, sondern einen Premier Grand Cru im Bordeaux-Stil zu erzeugen. Das haben die Beiden mit dem neusten Resultat des Monteverro 2012 sicher erreicht. Oder wie sich JFG damals ausgedrückt hat: Hut ab vor einer solchen Leistung.

(c) Monteverro

Das Weingut
Da dieses Weingut bereits in vorhergehenden Berichten ausführlich beschrieben wurde hier nur noch einige Fakten.
Der Name Monteverro kommt von einem gusseisernen Wildschwein am Eingang des im Dörfchen Capalbio, in der südlichen Maremma gelegenen Weingutes:
Monteverro bedeutet in Deutschland Eberberg und in der Schweiz Wildschweinberg. Gegründet wurde es 2003 vom jungen, studierten Betriebswirtschafter und erfolgreichen Unternehmer Georg Weber aus Bayern. Zum Anwesen gehören insgesamt 50 Hektaren, wovon auf 30 Hektar Rebfläche hauptsächlich Bordelaiser Reben angepflanzt wurden. Einzige Ausnahmen sind die weissen Traubensorten Chardonnay und Vermentino. Der Boden hat hohe Anteile an Kalkstein, Ton und Eisen und ist nach Süd-Südwesten ausgerichtet. 2006 begannen die Arbeiten für den Bau des Gutsbetriebes und des in einen Hügel hineingebauten, funktionalen Kellers. Geerntet und schonend verarbeitet werden nur handverlesene Früchte. In einem Kühltunnel wird das Traubengut auf sieben Grad heruntergekühlt. Es werden keine Pumpen eingesetzt, sondern ausschliesslich mit Schwerkraft gearbeitet. Ausgebaut werden Weine in einem speziellen, mit einer Fussbodenheizung ausgestatteten Barriquekeller. Dies vor allem zur Steuerung der malolaktischen Gärung.

monteverro 2012Der Wein
Eine wundervolle Cuvée aus 35% Cabernet Sauvignon, 35% Cabernet Franc, 25% Merlot und 5% Petit Verdot, ausschliesslich aus den besten Lagen des Weingutes. Die Klassierung lautet IGT Toskana Rosso aus der Region Maremma. Der Ausbau erfolgt 24 Monate in französischen Eichen-Barriques mit 80% neuem Holz. Es wird weder eine Schönung noch eine Filtration durchgeführt.
Dunkles Rubinrot mit lila und pink Reflexen. In der fleischigen und satten Nase Anklänge von vielen reifen Beeren wie Himbeeren, Brombeeren und schwarzen Johannisbeeren, schwarze Kirschen, Röstaromen und Gewürze wie Thymian, Rosmarin, schwarzer Pfeffer, dunkle Schokolade und Vanille. Der Gaumen zeigt sich fruchtig und elegant, mit schon herrlich eingebundenen, fein geschliffenen Tanninen, einem weichen, vollen Körper, einer perfekten Säurestruktur, einer einzigartigen Komplexität und Intensität und einer eleganten Extraktsüsse. Der lange Abgang ist herrlich aromatisch, tiefgründig, vielschichtig, mehrdimensional, harmonisch und ausgewogen.
monteverro 2012 EtiketteMir hat dieser leider noch viel zu junge Wein ausserordentlich gut gefallen. Er ist meiner Meinung nach tatsächlich das Flaggschiff des Weingutes, das sich wohl innerhalb kürzester Zeit in der Wein Weltelite etabliert hat. Leider gibt es aber auch überall Neider. Ich verzichte auf eine Antwort von einigen im Internet zu lesenden, sarkastischen und bösartigen Kommentaren von italienischen Mitbewerbern und deutschen Schmuddel Wein Journalisten, sowohl über den Eigner wie auch über dessen Weine. 18.5/20.

Schweizer Importeur: Zweifel Vinarium
Deutschland: Verschiedene Anbieter.

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2 Gedanken zu „Eine grosse Weinkarriere: Monteverro

  1. Hallo Herr Spichtig, in Ihrem Kommentar zu Monteverro schreiben Sie, dass die einzige weisse angebaute Traubensorte der Vermentino sei. Ich habe aber kürzlich einen Charonnay von Monteverro getrunken.
    Mit besten Grüssen
    Walter Meier

    • Hallo Herr Meier Vielen herzlichen Dank für Ihren Kommentar. In der Tat enthielt der Bericht einen kleinen Fehler. Wir bitten um Entschuldigung. Er wurde inzwischen korrigiert. Einen schönen Abend wünscht Ihnen
      Jean François Guyard

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