Wir haben bereits mehrere Jahrgänge des grossartigen, doch diskutablen Opus One bewertet.
Robert Mondavi und Baron Phillippe de Rothschild trafen sich zum ersten Mal im Jahr 1970, besprachen im 1978 die letzten Details der zusammen gegründeten Winery und der erste Jahrgang ist 1979 erschienen.
Der Wein
80% Cabernet Sauvignon, 16% Cabernet Franc, 4% Merlot. 24 Monate in neuer, französischer Eiche ausgebaut.
1979 versprach vom Knospenaustrieb bis zum Beginn der Lese eine perfekte Saison zu werden, doch dann stellte einsetzender Regen im September den Jahrgang vor Herausforderungen. Eine frühe Lese brachte eine saubere, ausgewogene Frucht sowie einen charaktervollen, finessenreichen Wein.
Die erste, delikate, aber auch leicht muffige, ja sogar modrige Nase bietet feines Holz, feuchtes Moos sowie Leder. Nach sorgfältigem Schwenken des Glases entfalten sich dann Düfte schwarzer Beeren, feiner Minze, Menthol und Tabak, während das Holz nun würzige Noten liefert. Wir empfehlen also, die Flasche eine halbe Stunde bis höchstens eine Stunde im Voraus zu entkorken aber nicht zu karaffieren. Oder sonst in einer schmalen Karaffe im klassischen, französischen Stil.
Der erste Schluck zeigt einen komplexen, würzigen und zugleich fruchtigen Körper. Trockenblüten, Lakritze, Teer, Kräutermelange wie Thymian und Majoran, süsses Holz, Fruchtkompott gedörrter Früchte und, nicht zuletzt, leicht rauchige Noten gestalten das Aromaspektrum. Alles in allem überrascht dieser Wein im Gaumen mit seiner immer noch erstaunlichen Tiefe und seinem recht starken Körper. Ein reifer, aber noch nicht alter Wein. Im Abgang relativ lang und mit mehr Würznoten, nachklingend aber auch mit Frucht.
Gegen Ende der Flasche bekam der Wein einen leichten, nach Karamell riechenden, oxydativen Touch, was sich leider auch mit den letzten Schlucken bestätigte. Dieser Wein sollte in den nächsten ein bis spätestens zwei Jahren ausgetrunken werden. Bemerkenswert ist, dass eine Flasche des gleichen Jahrgangs vor zweieinhalb Jahren, also 2013 verkostet wurde und diese weniger Kraft und Aromatik bot.
Das Hirsch Tatar als Vorspeise, und das sautierte Hirschfilet danach waren optimale kulinarische Begleiter.
Wir bewerten diese Flasche mit 17.75-18/20 (92–94/100).
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