Die Grünen Veltliner und Rieslinge von Johannes Hirsch präsentieren sich im neuen Outfit. Hinter den neuen Etiketten steckt mehr als nur Design. Vielmehr verkörpert der neue Auftritt die Philosophie des eigensinnigen Winzers aus Kammern im Kamptal: klar, puristisch, elegant. Ab dem Jahrgang 2014 werden alle Lagenweine die neuen Etiketten tragen, ab dem Frühjahr 2016 auch „Hirschvergnügen“ sowie die Dorfweine Kammern Grüner Veltliner* und Zöbing Riesling.
Mit September präsentierte Johannes Hirsch seine Lagenweine aus dem Jahrgang 2014 – wie immer ließ der Winzer aus Kammern seinen Weinen bis zum Herbst des Jahres nach der Ernte Zeit, um sich zu entwickeln. Neu ist aber die optische Erscheinung: Die fünf Lagenweine Lamm Grüner Veltliner, Gaisberg Riesling, Heiligenstein Riesling, Grub Grüner Veltliner und Renner Grüner Veltliner kommen mit neuen Etiketten auf den Markt.
Klarheit, Präzision und Authentizität – das soll das neue Design ausdrücken. Die neuen Etiketten sind puristisch und auf das Wesentliche konzentriert, genau wie die Weine selbst. Mit seiner klassischen Formensprache und dem noblem Understatement passt das Design zum hochwertigen Inhalt und soll die traditionelle Arbeitsweise unterstreichen. Zugleich nehmen die Etiketten das Wortspiel mit dem Namen des Winzers augenzwinkernd auf: Die Figur eines Hirschen steht für die Naturverbundenheit, der Reiter auf seinem Rücken spielt auf die Vorreiterrolle an, die Johannes Hirsch und seine Weine innehaben.
Eleganter Auftritt auch für das Hirschvergnügen
Insgesamt kommt das Sortiment mit acht Etiketten aus – selbst der Grüne Veltliner „Hirschvergnügen“ reiht sich künftig in die allgemeine Outfit-Linie ein. Seit dem Jahrgang 2002 hat dieser Wein mit jährlich wechselnden Künstleretiketten auf sich aufmerksam gemacht. Johannes Hirsch beugt sich damit gleichsam der Realität: „Der Wein war immer viel ernsthafter, als es das Etikett suggeriert hat. Das Hirschvergnügen ist ein Teil der Familie – und in Zukunft sieht man das auch.“
Weine, die vom Terroir geprägt sind
Was jedem Weinkenner an den neuen Etiketten sofort auffallen wird: Der Name der Lage ist noch deutlicher in den Vordergrund gerückt. Er dominiert den ersten Eindruck auf dem Etikett, deutlich kleiner ist die Rebsorte zu lesen. Damit verweist der Winzer unübersehbar auf seine Philosophie, die er bereits seit jeher verfolgt und mit der er zum Vorreiter wurde. Weine von Johannes Hirsch sind durchwegs Lagenweine im wahrsten Sinn des Wortes. Weine, die zuallererst vom Terroir, von der Region geprägt sind. Schon seit 1999 produziert Johannes Hirsch ausschließlich Grüne Veltliner und Rieslinge, denn diese Sorten finden hier im Kamptal ideale Bedingungen und schmecken frisch, aromatisch, komplex, intensiv in Würze und Frucht.
Die Leichtigkeit im Wein
Das zweite unverkennbare Merkmal, das schnell die Handschrift des Winzers aus Kammern verrät, ist die Leichtigkeit, die den Weinen bei aller aromatischen Intensität anhaftet. Bei ihm gibt es keine schweren Kaliber, keine Überreife oder Überkonzentration. „Diese Leichtigkeit ist nur mit gesunden Trauben zu erzielen“, meint Johannes Hirsch, „und die wiederum entstehen auch durch die biologische Bearbeitung der Weingärten.“ Das Ziel des Winzers ist es, reife Trauben in den Keller zu bringen, die ein gesundes Säurerückgrat haben, denn diese Säure bringt Haltbarkeit und Frische in den Wein, zudem garantiert eine etwas geringere Zuckergradation der Trauben, dass die Gewächse balanciert und harmonisch ausfallen. Bei aller Leichtigkeit sind es aber Weine mit hohem Entwicklungspotenzial und großer Lagerfähigkeit. Der Winzer selbst bevorzugt reife Jahrgänge: „Unsere Weine sind nichts für Jung-Trinker. Ich will haltbare Weine anbieten, die man erst später aufmacht und die vor allem auch als Speisenbegleiter ihr ganzes Potenzial ausspielen.“
2014 Zöbinger Gaisberg Riesling, Kamptal DAC
Viele Kenner des Kamptals sehen im Gaisberg den „kleinen Bruder“ des berühmten Heiligensteins. Diese Einschätzung wird jedoch dem Potenzial der Lage nicht gerecht. Der mit Braunerde bedeckte, verwitterte Glimmerschiefer ist ein geradezu perfekter Boden für einen mineralischen Riesling. Kurz vor Strass gelegen, ist der Gaisberg der südöstlichste Ausläufer des Manhartsbergs, also noch im Verbund des Kristallin der Böhmischen Masse. Der Wein wächst auf Terrassen und stammt von rund 40 Jahre alten Rebstöcken. Der Zöbinger Gaisberg Riesling fällt immer sehr mineralisch aus und zeigt sich dank seiner expressiven Frucht sehr verführerisch. Ein Wein der durch Lagerung noch mehr an Komplexität gewinnt.
2014 Zöbinger Heiligenstein Riesling, Kamptal DAC Reserve
Der Heiligenstein zählt mittlerweile für die meisten Weinliebhaber zu den allerbesten Weinbergen Europas. Vulkanisches Gestein wird von Wüstensandstein aus dem Perm überlagert – diese vor 250-270 Millionen Jahren entstandene Formation bildet die Grundlage für feinste Rieslinge. Das Mikroklima des schalenförmigen Weinberges fördert Aromen, wie sie für die edle Rebsorte charakteristisch sind. Und zwischen den Rebflächen findet sich eine Flora und Fauna, die sonst nur in weit südlicheren, mediterranen Gefilden anzutreffen sind. Die Weine vom Zöbinger Heiligenstein benötigen meist etwas längere Flaschenlagerung bis zur ersten Trinkreife, bestechen aber dann mit präziser Struktur, einer an weiße Früchte erinnernden, oft exotischen Frucht und einer ausgeprägten Mineralität. Die Lagerfähigkeit der Weine vom Heiligenstein ist legendär.
2014 Kammerner Renner Grüner Veltliner, Kamptal DAC
Der westliche Hangfuß der Lage Kammerner Gaisberg, durch den Hohlweg getrennt von Lamm, erbringt tatsächlich Weine, auf die ein Prädikat wie „Leichtfüßiger Läufer“ passen würde. Der Boden ist kalkhaltig und besteht aus lehmig-sandigem Schluff, der sich auf Löss gebildet hat, vermischt mit Schwemmmaterial von kristallinen Gesteinen und glimmerigem Schiefer. Der Wein besticht durch seine Saftigkeit. Der 14er Jahrgang präsentiert sich mit herrlichen Marillen-Noten in der Nase, schönem Fruchtspiel und lebendiger Säure am Gaumen.
2014 Kammerner Grub Grüner Veltliner, Kamptal DAC Reserve
Grub ist eine Kessellage zwischen Heiligenstein und Gaisberg, windgeschützt von drei Seiten, geöffnet nach Südwesten. Der Boden ist aus Löss entstanden und von der Konsistenz lehmig-sandiger Schluff, lokal mit eingelagerten Kies- und Grusschnüren. Unter dem Löss liegt Zöbing-Formation mit Schluff- und Sandsteinen. Kurz gesagt: Es handelt sich um ideales Veltliner-Terroir, wobei die Weine hier eher mächtiger ausfallen. Der Wein duftet nach reifen Äpfeln und ist cremig und stoffig am Gaumen.
2014 Kammerner Lamm Grüner Veltliner, Kamptal DAC Reserve
Eine der besten Lagen im Kamptal, deren Name sich freilich nicht von weidenden Schafen ableitet, sondern vom Untergrund: „Loam“ oder „Laam“ bedeuten in der regionalen Mundart „Lehm“. Der bildet zusammen mit Löss in dieser Lage an der südöstlichen Flanke des Heiligensteins den fruchtbaren, tiefgründigen Boden. Dazu kommt das besondere Mikroklima des nach Süden geneigten Hanges. Zusammen ergeben sie ein Terroir, auf dem ausdrucksstarke, vielschichtige Veltliner voller Kraft und Würze entstehen. Neben vielschichtiger, satter Aromatik bringt dieser Wein meist deutliche mineralische Töne mit. Apfel, Quitte und Holunder mischen sich mit Noten von Haselnuss und geröstetem Brot.
Die Erzeugnisse des Weinguts Hirsch sind bei diesen Händlern erhältlich.