Man liebt ihn, oder man liebt ihn eben nicht. Er gilt auch als einer der ältesten und herausragenden Weine der südlichen Lombardei. Also ein Geheimtipp.
Der Name Barbacarlo bezieht sich auf einen Hügel oberhalb von Broni in der Provinz Pavia. Hier wachsen nebst etwas Barbera vor allem so spezielle Trauben wie Croatina, Uva rara und Vespolina. Die Rebberge sind nach Südwesten ausgerichtet und stehen auf steinigem Untergrund und die Arbeiten werden allesamt noch von Hand durchgeführt. Chemikalien und Herbizide jeglicher Art werden nicht angewendet. Die Trauben werden von Hand geerntet und schon dort sorgfältig sortiert. Die Mazeration und das Vergären erfolgt ohne Temperaturregelung in alten Eichenfässern. Eine zweite Gärung in der Flasche ist eine weitere natürliche Folge. Die Jahrgänge fallen deshalb auf hohem Level unterschiedlich aus oder anders gesagt, kein Jahrgang ist gleich wie der andere. Seinen Ruhm verdankt dieser ganz spezielle Wein dem lokalen Weingut von Lino Maga. Ein ganz spezieller Mann, bei dem es ohne weiteres passieren kann, dass er schlicht keine Lust hat, seine Weine zu verkaufen. Lino Maga, man nennt ihn Commendatore Lino Maga, ist ein direkter Nachkomme einer Bauernfamilie, welche dieses Gut bereits seit 1860 besitzt. Seine Devise lautet, „Der Wein muss in der Flasche, nicht im Holz reifen“. Sein Barbacarlo 2003 wurde sogar mit dem wichtigen Sole di Veronelli ausgezeichnet und Maga legt Wert darauf, das seine Weine sicher 30 Jahre altern. Seit einigen Jahren ist sein Sohn Giampiero verantwortlich für den ganzen Betrieb. Er verwaltet heute 8 Hektaren Reben.
Barbacarlo 2007
Assemblage aus Croatina, Uva Rara und Vespolina. Es leuchtet ein tiefes Granatrot mit noch leicht violetten Nuancen im Glas. Eine lebhafte, junge, rustikale Nase zeigt dunkle Beeren wie Brombeeren und Heidelbeeren, reifen Pflaumen, Wiesenblumen, Kastanien, Herbstboden und Trüffel. Der üppige Gaumen wird umhüllt von noch etwas pikanten Tanninen, einem harmonischen zusammenführen von Körper und Frucht und einer leichten Restsüsse. Charakteristisch dann der saftige, fleischige, ausgewogene, leicht prickelnde und aromatische Abgang. Entfernt erinnert mich dieser Wein an einen Reciotto aus dem Amaronegebiet. 17/20.
Preis und Verfügbarkeit auf Anfrage www.foodandwine.ch