Märchenhaft: Château d’Issan

Dieses Weingut ist eines der ältesten und hat zugleich auch eines der schönsten Schlösser im Weinanbaugebiet Medoc. Es ist umgeben von einem Wassergraben, einer Zugbrücke und gleicht einem Märchenschloss. Kein geringeres als das berühmte Chateau Margaux liegt ihm gegenüber.

Es ist als Troisième Grand Cru Classé klassifiziert. Der Name d‘Issan basiert auf einer früheren phonetischen Schreibweise des damaligen Parlamentsmitgliedes, Ritters und Besitzers d‘ Essenault. Im Jahr 1945 übernahm die bekannte und etablierte Familie Cruse das Anwesen. Dieses besitzt und verwaltet es immer noch, seit 1995 mit dem jungen Emmanuel Cruse in der 3. Generation. Das ganze Grundstück umfasst 120 Hektaren, wovon 41 Hektaren mit den klassischen Sorten Cabernet Sauvignon (65%) und Merlot(35%) bestockt sind. Diese sind durchschnittlich über 35 Jahre alt. Die lehmigen Kiesböden, reich an kleinen Steinen, spielen eine wichtige Rolle bei der Traubenreifung. Seit 2013 besitzt allerdings der Bordeauxwein- und Immobilienmogul und Besitzer des Pariser Rugby Clubs Racing Metro 92, Jacky Lorenzetti, 50 % der Anteile des Weingutes.
Château d’Issan arbeitet nach wie vor sehr traditionell und erzeugt solide und geschmeidige Weine, die das einzigartige Terroir des Bodens wunderbar zur Geltung bringen und eine gute Lagerfähigkeit garantieren. Typisch Margaux. Emanuel Cruse modernisierte das Anwesen und investierte in ein neues Gebäude für die Anlieferung der Trauben, mit neuen Sortiertischen und neuen, pneumatischen Pressen. Ferner arbeitet er seit einiger Zeit nach biodynamischen Prinzipien. Die Weine werden in temperaturgesteuerten Edelstahltanks vinifiziert. Ausgebaut wird er dann bis zu 18 Monate lang in 50% neuen französischen Eichenfässern. Etwa 40% der Produktion wird „declassifed“ und als Zweitwein platziert.

issan_1997Château d’Issan 1997
Mittleres Purpur mit immer noch rubinfarbigen Schimmern in der Mitte. Auffällig in der Nase zuerst der typische Duft nach grünen Peperoni. Dann folgen Aromen nach Waldboden, Tabak, Trüffeln und fruchtige Noten wie reife, schwarze Johannisbeeren und sonstige Waldbeeren. Im Gaumen zeigt er sich vollmundig, kräftig, immer noch jugendlich und mit einer präsenten Säure, die einen frischen, beinahe kühlen Eindruck hinterlässt. Der Abgang ist recht konzentriert, ordentlich lang, harmonisch und weich. Hält sich problemlos noch einige Jahre.
17/20

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