Seit mehr als 20 Jahren vinifiziert Hannes Harkamp mit Hingabe seinen Grauburgunder. Er liebt eine straffe und doch filigrane, eine pure und doch langlebige Stilistik. Nun hat Österreichs Falstaff Magazin die Konsequenz des Südsteireres belohnt und ihn als „Sortensieger Grauburgunder“ ausgezeichnet.
Viel Gespür
Der Grauburgunder ist in Österreich eine Spezialität. Ganz anders als in Deutschland, wo die Sorte in den meisten Weinbaugebieten prominent angebaut wird, gibt es in ganz Österreich bloss 220 Hektar Grauburgunder-Weinberge. Das sind nur 0,5% der heimischen Weinbaufläche. Während der letzten zehn Jahre sank die Grauburgunderfläche sogar um ein Viertel. Umso mehr muss man das Engagement von Hannes Harkamp loben, der sich für Grauburgunder immer wieder stark macht. Und vor allem für einen trockenen und straffen Ausdruck der Sorte.
Dabei tut sich die rötlich bis rot gefärbte Traube – auch als Pinot Gris oder Ruländer bekannt – leicht bei der Produktion von Zucker und wird daher oft eher für Spät- und Auslesen verwendet. Süßweine interessieren Hannes Harkamp aber weniger. Sein Grauburgunder wächst an einem steilen Muschelkalkhang in der Monopollage Oberburgstall direkt zu Füßen des zauberhaft gelegenen Weinguts und Weingartenhotels in St. Nikolai im Sausal (Südsteiermark).
Große Freude
Kaum jemand weiß so gefühlvoll die feinsten Nuancen aus der Sorte hervorzuholen. Dass das Hannes Harkamp seit etlichen Jahren ganz wunderbar gelingt, beweisen zahlreiche Prämierungen und Auszeichnungen, wie etwa die vom vergangenen Winter im Fachmagazin Vinaria oder einer exklusiven Grauburgunder-Vertikale ab de Jahrgang 1991 in der April-Ausgabe der Schweizerischen Weinzeitung. „Ich freue mich sehr, dass einer der renommiertesten Weinguides den Stil der Weine, wie ich sie mag, schätzt und unseren Oberburgstall 2013 zum besten Grauburgunder Österreichs gekürt hat“, strahlt Hannes Harkamp.
Jährlich werden Ende Juni in Wien die besten Weißwein-Winzer des Landes von Falstaff ausgezeichnet. Gut 3.000 Weine wurden dafür von Falstaff Chef-Verkoster Peter Moser unter die Lupe genommen. In zwölf verschiedenen Kategorien ermittelt er jeweils einen Sieger. Der Topwein in der Kategorie „Grauburgunder“ ist der Oberburgstall 2013 von Hannes Harkamp.
Verkostungsnotiz Falstaff
Grauburgunder Oberburgstall 2013, 94 Punkte. „Leuchtendes Gelbgrün. Mit etwas Holzwürze unterlegte gelbe Tropenfrucht, ein Hauch von Birnenfrucht, komplexes Bukett. Saftig, elegant, feinmaschig. Extraktsüße, finessenreiche Säurestruktur, gelbe Apfelfrucht im Abgang, gute Mineralität im Rückengeschmack, sehr gutes Entwicklungspotenzial.“
Falstaff Weinguide Österreich 2015, Seite 661.
Bezugsquellen (Preis ca. € 23):
- Rieger Weine, Salzburg
- Eulennest, Wien
- Weinkiste, St. Johann in Tirol
- Der Steirer, Graz
- Esplanade, Hannover
- Dani Matter, Samedan (Schweiz)