Ich stelle Ihnen heute 2 Weine von zwei kleinen, aber feinen Weingütern aus dem Süden von Spanien, der Levante-Region vor. Kennengelernt habe ich diese beiden Weine anlässlich der Messe „Dia del Vino“ in Zürich. Roger Hübscher, Sales Manager von Hispania Vitae Import GmbH in Gundetswil war so nett, mir diese zur Verfügung zu stellen.
Bodega Iniesta
Ja, der Name dieser Bodega kommt mindestens Fussballfans sehr bekannt vor. Andrés Iniesta, der Besitzer dieses Weingutes ist einer der weltbesten Mittelfeldspieler beim FC Barcelona. Rund 9 Millionen Euro hat er in den Aufbau seines 120 Hektar grossen Anwesens in seinem Heimatort Fuentealbilla in der Weinregion Manchuela investiert. Die beiden Haupttraubensorten, auf welche sich die Bodega Iniesta konzentriert sind die autochthone weisse Verdejo und die rote autochthone Tempranillo. Eine Nebenrolle spielen einige internationale Sorten. Das Weingut ist mit der neusten Technologie ausgestattet, arbeitet ökologisch und kümmert sich um den gesamten Prozess der Weinherstellung, von den eigenen Weinbergen bis zur Vermarktung. Es zählt auch auf ein erfahrenes technisches Team von Agronomen und renommierten Winzern wie Rafael Orozco, Luis Jimenez, Hector Martinez und Augustine Lazarus. Die Rebstöcke stehen auf Terrassen und an sanften Hängen in Nord Süd Ausrichtung in einer Ton-Lehm Textur. Das Klima ist mediterran und der Temperaturunterschied ist zwischen Tag und Nacht sehr gross. Die Weinreben geniessen über 3000 Sonnenstunden und die jährlichen Niederschläge sind bei mickrigen 400 mm. Die Lese der vollreifen Trauben erfolgt in Handarbeit und die anschliessende strenge Kontrolle auf speziellen Tischen. Die Temperatur wird mit Hilfe des Boreal-Systems rigoros kontrolliert um eine Oxydation zu vermeiden.
Corazon Loco Premium 2010, Eine Neuheit aus der Crazy Heart Edition
Traubensorten 40% Syrah, 30% Petit Verdot und 30% Cabernet Sauvignon. Der Ausbau erfolgt 18 Monate lang in französischen Eichenfässern vom 300 Litern und weiteren 12 Monaten in der Flasche. Im Glas zeigt sich ein reines, leuchtendes, dunkles Kirschrot mit einem violetten Rand. Es steigen mir explosionsartig fruchtige Aromen nach Beerenmarmelade und für mich etwas ungewohnte Noten nach Rauch und Nelken in die Nase. Der Gaumen wird dann aber mit ausgeprägten Fruchtaromen nach reifen, schwarzen und roten Beeren, Süssholz, Vanille und blumig-würzigen Akzenten verwöhnt. Weich, mit gut eingebundenen, staubigen Tanninen, einer schönen Struktur und angenehmer Konzentration und Süsse ist dann der lange Abgang. Dieser Wein wird nicht filtriert. Ein kraftvoller Schmeichler, der auch noch in einigen Jahren viel Freude bereitet. 17.5/20.
Bodega Cerrogallina
Sehr viel kleiner ist das Weingut Cerrogallina in Campo Arcis. am Fusse des Hügels Gallina, welches dem Weingut auch den Namen gab. Der Inhaber dieses Kleinodes ist Santiago Vernia und der Winemaker ist José Hidalgo Togores. Ganze 7 Hektaren, bepflanzt mit Reben zwischen 60 und 90 Jahre alt, ausschliesslich mit der Traubensorte Bobal gehören dazu. Es wird auf eine restriktive Produktion geachtet und das ohne Chemikalien. Einzig eine kontrollierte Bewässerung wird eingesetzt und die verschiedenen Bodentypen werden einzeln analysiert. Geerntet wird zum optimalen Zeitpunkt von Hand mit kleinen 20 Kilo Kistchen. In der Kellerei werden diese Trauben dann sorgfältig auf Sortiertischen verlesen. Ein Prozess, der Tradition mit den neusten Techniken verbindet um ein optimales Produkt zu erhalten. Die Mazeration und die Gärung erfolgt in konisch geformten 5000 Liter Behältern die es erlauben, dass jederzeit diese einzelnen Prozesse überprüft werden können. Ausgebaut werden die Weine dann 18 Monate lang in französischen Eichenfässern.
Cerrogallina Bobal 2010 D.O. Utiel Requena
Traubensorte 100% Bobal aus über 90-jährigen Rebstöcken. Ausgebaut während 18 Monaten in französischen Barriques und weitere 9 Monate in der Flasche gereift. Im Jahr 2010 wurden gerade einmal 7000 Flaschen abgefüllt. Die Farbe im Glas ist ein aufregend dunkles, intensives Granatrot mit leicht violetten Reflexen. Höchst angenehm sind mir die verschiedenen Düfte, die mir in die Nase steigen. Es sind schwarze Beeren wie Brombeeren, Heidelbeeren, Kirschen und Cassis, weiter geröstete Haselnüsse, etwas Karamellcreme und auch ein Hauch Balsamico mischt da mit. Nuancenreich, kräftig, breit, rund, frisch und ausgewogen kommt er dann im Gaumen daher. Das Holz ist wunderbar eingebunden, es gibt herbe Gewürze und ein langer und ausgewogener Abgang beschliesst das Ganze.
Eine Besonderheit zum Schluss: Dieser Wein wurde ohne jegliche Klärung oder Stabilitätsbehandlung in die Flasche gefüllt. Natürliche Sedimente sind demnach möglich. Eine längere Lagermöglichkeit ist ebenfalls angezeigt. (10 Jahre). 18/20