Die deutschen Weinexporteure haben 2014 insgesamt rund 1,2 Millionen Hektoliter im Wert von 315 Millionen Euro ausgeführt. Wie das Deutsche Weininstitut (DWI) im Vorfeld der internationalen Weinmesse ProWein mitteilte, entspricht dies im Vergleich zum Vorjahr einem Minus von 9,2 Prozent in der Menge und von 5,6 Prozent im Wert.
„Die Exportrückgänge sind in erster Linie auf die unterdurchschnittliche Erntemenge des Jahrgangs 2013 zurückzuführen, weshalb nahezu alle Auslandsmärkte nicht im vollen Umfang bedient werden konnten“, erklärte DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. Dies führe insbesondere in preissensiblen Märkten im Bereich der Basisweine leicht zu Substitutionen.
Erfreulicherweise konnte über alle Auslandsmärkte hinweg der Durchschnittspreis pro Liter im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Mit 2,68 Euro pro exportiertem Liter wurden in 2014 zehn Cent mehr als im Vorjahr erzielt. Qualitätsweine, die rund drei Viertel der Exportmenge ausmachen, erfuhren eine fünfprozentige Wertsteigerung in Höhe von 14 Cent pro Liter. Sie wurden im Durchschnitt zum Preis von 2,97 €/l ausgeführt, wobei hier nach einzelnen Märkten zu differenzieren ist.
„Diese Entwicklung ist insgesamt positiv zu betrachten und bestärkt uns in unserem Bestreben, im Ausland höherwertigere Weine aus den deutschen Anbaugebieten im Handel und der Gastronomie zu positionieren“, betonte Reule.
Leichte Wertsteigerungen weisen beispielsweise die Exporte nach Großbritannien, Norwegen, China und Polen auf. Im Vereinigten Königreich sind sie auf Absatzzuwächse im Preisbereich über sieben Pfund und neue Listungen in britischen Handelsketten zurückzuführen. Zudem entdecken in Deutschlands drittwichtigstem Exportmarkt immer mehr jüngere Verbraucher die Vorzüge der deutschen Weine.
In Norwegen, Nummer vier im Ranking der Weinexportnationen, ist der Durchschnittspreis um 40 Cent auf 4,37 €/l und der Wert der Weinausfuhren um 5,4 Prozent auf 26 Mio. Euro gestiegen. Die deutschen Anbieter haben dort im vergangenen Jahr ihre Marktführerschaft im Weißweinbereich behauptet. Neben Riesling werden in Norwegen auch immer öfter andere Weißweinsorten und mittlerweile auch deutsche Spätburgunderweine nachgefragt.
Der wichtigste Auslandsmarkt für deutsche Weine ist nach wie vor die USA, wo ein Viertel des gesamten Exportwertes erlöst wird, gefolgt von den Niederlanden mit einem Anteil von zwölf Prozent.