Clos Dubreuil 2002, St-Emilion

Aufgrund von dem, was die verschiedensten Weinkritiker über den Clos Dubreuil 2002 schreiben, könnte unsere Bewertung dieses Erzeugnisses als hochstilisiertes Seppuku wahrgenommen werden. Es stimmt allerdings auch, dass der erste Jahrgang des talentierten Benoît Trocard der 2003er ist. Clos Dubreuil erwarb er erst Ende 2002.

dubreuil2002Gemäss den Weinexperten, seien es Quarin (88/100), Jeff Leve (86/20), Parker (90/1009, sind diese Weine eine Herausforderung im Sinne, dass sie viel Feingefühl voraussetzen, um überhaupt Frucht und Genuss zu liefern. Am 30. Mai 2014 wurde die Flasche mindestens eine Stunde im Voraus dekantiert. So präsentierte er sich aber an diesem Abend:
Überschwängliche, dichte, etwas monolithische Nase, in welcher eine erfreuliche Frische zu erkennen ist. Ob sich die ausgereifte Frucht aber richtig ausdruckt, wie man es von einem Bordeaux dieses Jahrgangs erwartet, ist eine andere Frage. Schwenken, schwenken, schwenken. Dann kommen Noten roter Früchte und etwas Kaffee zur Geltung. Das Aromenbild erweist sich allerdings nicht wirklich als sehr komplex. Der Zauber, wenn es darum geht, wird im Gaumen erfüllt. Nebst der Frische, welche dem Ganzen unbestritten viel bringt, fallen vielschichtige Aromen nach roten und schwarzen Beeren, Würze, Eukalyptus auf. Die Säure umhüllt den Saft, welcher verschwenderisch wirkt. Langer Abgang.

Ein Wein, welcher beweist, dass die Entscheidung von Benoît Trocard, das Château zu erwerben, richtig war, der Clos Dubreuil ist auch inzwischen einer der besten St-Emilion geworden. Ein Wein, welcher aber auch beweist, dass sich die früheren Besitzer auf dem Terroir ausgeruht haben, statt es mit viel Können zu nutzen. Trotzdem 17/20.

Wir haben den Caymus Special Selection 1998 in einem anderen Bericht bewertet.

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