Jedes Jahr verleiht Bourgogne Magazine eine Trophäe im Rahmen der Festlichkeiten rund um die renommierte Auktion der Hospices de Beaune. Dieser wird dem innovativen Unternehmenverliehen, dessen Produkt am besten dem Geist der Auktion entspricht.
Die Festlichkeiten rund um die Auktion der Hospices de Beaune mitzuerleben, bleibt ein unvergessliches Ereignis. Bereits am Samstag versprühen die Strassen im Stadtkern von Beaune eine wachsende Lebensfreude, welche erst am Sonntagnachmittag mit dem Auftreten der eingeladenen Gäste, darunter dem Präsidenten oder der Präsidentin der Auktion und deren Eröffnung gegen 14:30 ihren Höhepunkt erreicht. Ein breites, genauso neugieriges wie begeistertes Publikum drängt sich in die Halle, wo die Operationen in den Händen von Christie’s liegen. Grossbildschirme werden draussen eingerichtet, damit jede und jeder die Auktion mitverfolgen kann bzw. damit sich jede und jeder durch die von Jahr zu Jahr immer steigenden Preise der einzelnen Lots, also 228 Liter Fässer, sowie des „Pièce du Président“ oder, wie dieses Jahr, „Pièce de la Présidente“ –Adriana Karambeu war 2014 an der Reihe- beeindrucken lässt.
Einzelne Schritte weiter, auf dem gut erhaltenen Place Carnot, wo sich durchaus empfehlenswerte Läden, wie z.B. die Fromagerie/Käserei Hess oder der Lebkuchenproduzent Mulot & Petitjean, und Restaurants, wie z.B. Ma Cuisine oder Les Popiettes (beide in angrenzender Nähe), befinden, vermarkten die verschiedensten Unternehmer ihre Erzeugnisse, seien das kulinarische Spezialitäten wie den Jambon persillé (Schinken marmoriert in Petersiliensulze), die „oeufs en meurette“ (Eier in meurette-Sauce), Burgunder Trüffel oder Liköre. Denn es gibt von diesen ganz grossartige wie z.B. den weltweit bekannten Crème de Cassis, im Burgund, oder noch exotischer, lokal produzierter Krimskrams.
Genau in diesem Rahmen suchten sich Dominique Bruillot, der Gründer u.a. der Zeitschriften Bourgogne Magazine und Dijon-Beaune Mag, durch „Yolande Coent-Margerit, die Präsidentin des französischen-chinesischen Verbands “Vin et Culture” für die Gleichberechtigung und unser „Schweizer Kollege“ Jean-François Guyard für die Neutralität“ den Sieger dieses Jahres.
Ohne jegliches Zögern wurde die Brauerei Belenium ausgewählt. Die kleine Brauerei, welche zwei qualitativ hochstehende Biersorten produziert, vermittelt eine Botschaft. Vor 2000 Jahren verehrten die Einwohner von Beaune einen Gott namens Belenos, welcher Harmonie, Schönheit und nicht zuletzt Kreativität verkörperte. Belenium huldigt heute dieser grossen Geschichte. Belenos ist eine Sonnengöttin, welche während des Jahreszeitwechsels von Winter zu Sommer geehrt wurde. Diese Göttlichkeit habe gute und reichliche Ernten ermöglicht. Im Gespräch mit Nicolas Seyve sagt uns der Mitgründer der kleinen, dynamischen Firma, dass der Name Belenium wie ein historisches Siegel wahrzunehmen sei. Wer Beaune liebe, müsse dessen Geschichte kennen und ehren. Das sei genau das Ziel seines Geschäftes. Neben der starken Verankerung in dieser Dimension der Weinmetropole, auch wenn Beaune eine kleine Stadt bleibt, macht uns Nicolas Seyve darauf aufmerksam, dass die Bevölkerung Jahrhunderte lang Bier getrunken habe, um sich gegen die potentiellen Krankheiten zu schützen, welche durch das Wasser verursacht werden. Vielleicht ein wenig provokativ ausgedrückt, trankten die Herren der Stadt Wein und trugen zum Erfolg des 1444 durch Nicolas Rolin und seiner Frau Guigone de Salins gegründeten Hospices bei, während sich das Volk mit Bier pflegte. Dennoch mit einem massgebenden Unterschied: Das Bier dieser Zeit war bestimmt nicht so gut wie dasjenige von Belenium.