Uwe Schiefer Blaufränkisch Pala 2007

Wir bewerten den Blaufränkisch Pala 2007, einen EU Tafelwein aus ungarischem Traubengut, von Uwe Schiefer.

palaPala bedeutet auf Ungarisch Schiefer. Die Trauben stammen von einem Ausläufer des Eisenbergs, nur gerade 500 Meter hinter der ungarischen Grenze.
Uwe Schiefer ist ein Quereinsteiger und vielleicht liegt es gerade daran, dass er alles ein bisschen anders betrachtet. Uwe lebt seine Ideale und er lässt nichts unversucht, um seine Wein-Qualitäten stetig zu verbessern. Er kultiviert einen Versuchsweinberg mit verschiedensten Blaufränkisch-Klonen und diversen Unterlagsreben, damit er eines Tages die wirklich optimalen Reben auf den richtigen Untergrund anpflanzen kann. Seine Blaufränkisch-Reben wurzeln auf verschiedenen Parzellen des Eisenbergs, einer imposanten Kessellage mit wirklichem Gefälle. Seine Erträge liegen deutlich tiefer als bei benachbarten Erzeugern. Zudem erntet Uwe Schiefer meistens als letzter der Region. Wie der Teufel das Weihwasser, verabscheut er Konzentratoren und Osmose-Apparate. Seine Weine sollen Klarheit ausdrücken, Rasse und Finesse besitzen und vor allem den eisen- und tonhaltigen Boden mit Schieferauflage reflektieren. Für uns Geniesser ein echter Glücksfall, dieser Uwe! (Quelle: www.brancaia.ch)

Dunkle, fast undurchdringliche, rubinrote Farbe mit wässrigen, ins purpurfarbene gehenden Rändern.
Recht rauchig – mineralischer Auftakt (der schieferhaltige Boden des Weingartens lässt grüssen). Schöne Frische, balsamische Anklänge, gefolgt von dunklen bis schwarzen Fruchtimpressionen. Der Wein ist noch recht kühl (Meine Kellertemperatur liegt das ganze Jahr über bei ca. 11 Grad Celsius), der Wein dürfte momentan so 15 – 16 Grad Celsius haben. Lassen wir den Wein noch etwas mehr temperieren und verfolgen seine Entwicklung.
Der Wein wird mit zunehmender Temperatur mehr und mehr würzig. Nebst den zu Beginn dominanten, mineralischen Schiefernoten kommt nun vermehrt die Würze ( grüner Pfeffer) und mehr und mehr auch die schöne und trotzdem elegant und schlank beleibende kühle Frucht immer mehr in den Vordergrund. So liebe ich Blaufränkisch! Keine übermässig von der Sonne „verbrannten“ Alkoholbomben von 14% vol. Alkohol und mehr (dieser Wein liegt glücklicherweise bei „nur“ 12,5% vol.), bei denen ich nach einem Glas genug getrunken habe und kein nächstes Glas eingeschenkt haben möchte. Nebst den erwähnten Aromakomponenten sind auch fein geschliffene Röstaromen vorhanden, ergänzt durch etwas Tabak und ein wenig Leder.

Am Gaumen erstaunlich dicht und mit viel Schmelz ausgestattet (die Nase deutete eher in Richtung eines feinen, filigranen Weines). Trotzdem ist dieser Wein nicht mastig oder gar pappig, im Gegenteil! Nebst einer wunderschönen, floralen Komponente (diese kommt erst am Gaumen so richtig zum Vorschein), ist eine lange Fruchtigkeit, von Cassisblüten hin zur Cassisfrucht bis zu saftigen, schwarzen Kirschen und etwas noch nicht ganz reifem, aber trotzdem weichem Zwetschgenfruchtfleisch vorhanden. Das wird durch die geschliffenen, weichen Tannine und die wunderschöne Mineralität bestens ergänzt. Die Röstnoten vom Holz sind und bleiben ganz dezent im Hindergrund und werden in den nächsten 1 – 3 Jahren komplett im Aromaspektrum dieses Weines aufgehen.

Der Wein hat einen extrem langen Nachhall und einen fast noch längeren Abgang. Ein grosser Blaufränkisch mit Klasse und noch viel Entwicklungspotential! 18.5/20

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