Der Lattenberg bei Stäfa liegt in einer nach Südwesten geöffneten Arena in unmittelbarer Nähe des Zürichsees zwischen Männedorf und Stäfa.
Die doppelte Sonnenbestrahlung, einmal von der Sonne direkt, dann nochmals durch die Spiegelung des Wassers vom Zürichsee, sowie der öfters einwirkende Föhn sorgen für gute Wachstumsbedingungen bei den Trauben. Zusammen mit dem tonig-lehmigen Boden (Latte = Lehm) erzeugt dies Weine mit vollem, kräftigem Bouquet und schöner Eleganz.
1968, nach über 70 Jahren Weinhandel, beschloss Zweifel wieder eine eigene Weinproduktion einzurichten und kaufte resp. pachtete Rebland u.a. im Lattenberg. Anlass für den Wiedereinstieg ins Weinmachen war die Wiederbepflanzung des Stadtzürcher Rebbergs „Chilesteig“ in Zürich-Höngg, unterhalb der Höngger Kirche in der unmittelbaren Nähe des Stammsitzes der Familie. Die Familie Zweifel wird 1346 erstmals in Höngg urkundlich erwähnt. Die ersten Reben der Familie Zweifel sind 1440 erstmals urkundlich erwähnt. In den letzten hundert Jahren entwickelte sich das Familienunternehmen in verschiedenen Sekto- ren. Nicht nur wurden Obstsäfte hergestellt (diese Produktion wurde 1983 allerding aufgrund der Verdrängung durch die Süssgetränke wie Coca-Cola eingestellt), es wurde auch eine erfolgreiche Produktion von Kartoffelchips sowie ein florierender Weinhandel mit der exklusiven Schweizer Vertretung von Weinen u.a. aus Portugal, Kalifornien und Australien aufgezogen.
Verkostungsnotiz
Intensives Rubinrot ins Ziegelstein-rötliche gehend, das Alter und der Jahrgang sind gut erkennbar.
Schöne Frucht (angetrocknete Zwetschgen und hochreife, schwarze Kirschen). Frische, auch ein wenig Pinot Würze ist vorhanden (schwarzer Pfeffer). Der Wein wirkt trotz des Jahrganges und seines Alters im Bouquet noch überhaupt nicht müde oder welk.
Auch am Gaumen der gleiche Eindruck. Eine schöne, leicht pikante Säure und Schmelz, etwas Mokka und Rauch sowie Fruchtsüsse. Allerdings dürfte die Frucht noch etwas vifer sein. Hier wird deutlich, was der Weinmacher auf der Rückenetikette schreibt: Lagerfähigkeit 3 – 6 Jahre. Diese wurde ja schon zu über 50% überschritten.Trotzdem bleibt der Wein noch in einer guten, trinkbaren Verfassung! Dies spricht eindeutig für den Weinmacher.
Mit dem Weinmacher Urs Zweifel habe ich mich am letzten Wochenende am Weinpavillon Meilen über die Machart dieses Weines unterhalten, denn ich wollte wissen, wie es in einem so waremen Jahr wie 2003 möglich war, einen so langlebigen Clevner zu erzeugen. Urs Zweifel sagte mir, dass in sehr warmen Jahren gewisse Weine aufgesäuert werden (d.h. Weinsäure zum Wein hinzugefügt wird). Zudem setze die Weinkellerei Zweifel&Co schon seit längerm mit Erfolg auf den Drehverschluss. Wichtig für den Drehverschluss sei einfach, dass die Weine vor der Abfüllung etwas länger im Stahltank gelagert werden, zum Abfüllungszeitpunkt nicht reduktiv sind und keine Kohlensäre mehr aufweisen. 17/20